VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Der TSV 1860 feiert heute eine kleine Weltpremiere - ausgerechnet die Corona-Krise macht’s möglich: Der ambitionierte Drittligist lädt zur ersten Video-PK über Zoom, einem florierenden Videochat-Tool. Dabei stehen Geschäftsführer Günther Gorenzel und Trainer Michael Köllner den Löwen-Reportern Rede und Antwort, wie sie mit diesen schwierigen Zeiten an der Grünwalder Straße 114 umgehen und was für Auswirkungen diese auf die Mannschaft haben…

Sicher ist nach db24-Informationen: Der Verein mit all seinen Angestellten ist seit gestern in der Kurzarbeit, was ein tolles Zeichen der Geschlossenheit ist, schließlich muss jeder Mitarbeiter (Profi) diesem Weg zustimmen. Nur Haching und Bayern II haben in der Dritten Liga noch keine Kurzarbeit beantragt.

Wird die Saison beendet oder die restlichen Heimspiele ohne Zuschauer ausgetragen, fehlen dem TSV 1860 weitere rund 1,5 Millionen Euro in der Kasse. Wie die Löwen diesen Minusbetrag kompensieren wollen, ist derzeit offen.

Finanz-Geschäftsführer Michael Scharold, der zum 30. Juni ausscheiden wird, ist nun gefragt - auch bei der Stadt München wird der Bad Endorfer vermutlich um ein Gespräch bitten und die MVV-Kosten in Höhe von 500.000 Euro, die der damalige Geschäftsführer Markus Fauser akzeptiert hat, erneut in Frage stellen. Insgesamt kostet 1860 das Stadionpaket 1,5 Millionen Euro pro Saison (inklusive VIP-Alm).

Eine Minderung wäre auch gerechtfertigt, schließlich ist Stand jetzt davon auszugehen, dass die Fans das MVV-Ticket für die noch sechs offenen Heimspiele nicht mehr benutzen können. Anteilig würden den Löwen rund 158.000 Euro aus dieser Abmachung zustehen. Im Falle von Geisterspielen im Grünwalder Stadion würde der TSV 1860 auch weniger Sicherheitspersonal benötigen. Zudem ist vorstellbar, dass die VIP-Alm am Trainingsgelände mangels Benutzung für die nächsten Monate abgebaut wird.