VON OLIVER GRISS ULI WAGNER (FOTO)

Geschäftsführer Michael Scharold (39) verabschiedet sich spätestens zum 30. Juni vom TSV 1860. Am Dienstagmittag stellte er sich das erste Mal und sprach im dritten Stock der Geschäftsstelle über seinen überrraschenden (freiwilligen) Rückzug: “Das war für mich kein normaler Job, das war eine Herzensangelegenheit. Ich glaube, wir haben viel erreicht. Man braucht für diesen Job 120, 160 Prozent. Im Herbst habe in mich reingehorcht, dass die Batterien nicht mehr die Kraft haben, die man für 1860 braucht. Es geht nicht um Michael Scharold, sondern um 1860. Ich muss für die nächste Person den Weg freimachen, weil 1860 im Fokus steht. Ich hoffe, dass ich 1860 gut übergeben kann. Ich kann mit Stolz hier rausgehen.”

Derzeit verfügt 1860 über ein Gesamtbudget von 4,5 Millionen Euro, darin enthalten ist Mannschaft, Staff und NLZ. Scharold: “Ziel muss es sein, auf sechs Millionen Euro zu kommen. Die größte Stellschraube ist das Sponsoring.” Und: “Wir müssen vom Löcher stopfen wegkommen, aber da sind wir auf einem guten Weg.” Was gewesen wäre, hätten die Löwen die Sondereffekte von mehreren Millionen für Marin Pongracic und Julian Weigl nicht eingespielt, konnte Scharold nicht beantworten.

Auch bei der leidigen Stadion-Diskussion glaubt Scharold, dass er eine gute Lösung für 1860 finden wird. “Das ist eines der drängendsten Themen, seit ich hier bin”, berichtet der Bad Endorfer: “Fakt ist: Formal erfüllen wir heute nicht die Lizenzauflagen. Die Basis ist die Vertraulichkeit. Ich bin guter Dinge, dass wir, wenn wir aufsteigen, eine gute Spielstätte für 1860 haben.”