VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Die Diskussionen um den Löwen-Stammtisch im Landtag in der vergangenen Woche gehen in die nächste Runde…

Präsident Robert Reisinger musste sich für die ausgesprochenen Unwahrheiten offiziell entschuldigen (db24 berichtete), dabei wollte er nur Werbung für 1860 machen, wie er dies dem “Bayerischen Fernsehen” verriet: “Ich kann ja nicht nur immer zu den Fans gehen und meine Sichtweise denen erzählen, sondern man muss auch mal zu den Entscheidungsträgern raus, um einfach mal wieder positive Stimmung für 1860 zu machen…”

Während an der Grünwalder Straße einige Entscheidungsträger für Reisingers Auftritt nur Kopfschütteln übrig hatten, stellte sich FDP-Fraktionsvorsitzender Martin Hagen, Initiator des Stammtisches, gegenüber der “AZ” schützend vor den Präsidenten: “Herr Reisinger hat über vieles gesprochen und ja nur erklärt, dass er sich sportlichen Erfolg wünscht – ohne größenwahnsinnige Ziele wie die Champions League auszurufen. In meinen Augen hat er einen positiven Eindruck hinterlassen, von daher konnte ich auch die Aufregung über seine Aussagen nicht verstehen.”

Und was war mit den aufgestellten Behauptungen, dass 1860 u.a. Trainer Michael Köllner schon vor Bierofkas Aus kontaktiert hatte (und damit Gorenzel und Köllner alt aussehen hat lassen) und das Budget für die neue Saison mit 3,5 Millionen Euro längst stehe? “Herr Reisinger hatte da wohl eine falsche Info. Das hat natürlich zu Irritationen geführt, er hat sich ja umgehend entschuldigt. Den anwesenden Abgeordneten hat es aber gefallen, dass sich da ein Vereinsvertreter nicht zugeknöpft gibt, sondern offen und authentisch Rede und Antwort steht. Wir wollten am Stammtisch überhaupt keine Vereinspolitik betreiben, sondern nur unserer gemeinsamen Leidenschaft frönen.”

Reisinger selbst hatte in der vergangenen Woche mitteilen lassen, dass alles nur “ein Missverständnis” sei - das jedenfalls nicht an Uli Kellner, dem langjährigen Reporter des “Münchner Merkur”, gelegen hat. Kellner, der beim Stammtisch dabei war, hatte die wichtigsten Aussagen von Reisinger 1:1 aufgeschrieben. Danach bedienten sich sämtliche Zeitungen (und auch db24) an den Reisinger-Zitaten, was dem “Wochenanzeiger”, Reisingers Hauspostille, überhaupt nicht gefallen hat. Alfons Seeler, der im richtigen Leben eigentlich Ralph Drechsel heißt und als e.V.-Ghostwriter bekannt ist, schrieb darauf einen Kommentar mit dem Titel “Dichtung & Wahrheit”, in dem er die “Flüsterpost” kritisiert.

PS: Demnächst würde Hagen übrigens gerne Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik als Gast einladen…