VON OLIVER GRISS

Diesen Rekord wird Michael Hofmann (47) so schnell keiner mehr nehmen: 14 Jahre stand er im Profikader des TSV 1860 - solange wie kein anderer. Einige Jahren betreute er die Traditionsmannschaft, doch damit ist jetzt Schluss. Für das Bananenflanker-Turnier in Regensburg organisierte der Torwarttrainer von Regionalliga-Spitzenreiter Türkgücü letztmals die Löwen-Oldies - und erklärt nun gegenüber “fupa.net” seinen Rückzug: “Ich möchte nicht näher auf die Gründe eingehen, aber auch aus Zeitgründen kann ich die Organisation nicht mehr durchführen. Vom Präsidium des TSV 1860 hat das ja eh keinen interessiert. Aber was soll’s? Es gibt Wichtigeres! Wir Ex-Löwen-Profis mit gutem Namen können nichts dafür, in welcher Abteilung die Traditionsmannschaft geführt wird. Leider haben das auch Matze Imhof und zuletzt Bernhard Winkler erfahren dürfen.”

Hofmann bestätigte gegenüber db24 nicht nur die gefallenen Aussagen, sondern wurde am Montagnachmittag auch konkreter: “Das Präsidium hat sich wenig interessiert - das stimmt. Aber die Mannschaft liegt in der KGaA. Ich hätte mir mehr Zusammenhalt gewünscht, denn es geht um 1860 und nicht um e.V. oder KGaA. Für mich gibt es nur ein Sechzig München.” Was Hofmann sagen will: Die Traditionsmannschaft wurde von beiden Seiten stiefmütterlich behandelt, das Interesse daran eher gering.

Nach db24-Informationen konnten sich zuletzt immer weniger Ex-Helden für die 1860-Traditionsmannschaft begeistern, auch weil um die Kosten für die Anreise und Rückreise (u.a. Flüge) gefeilscht werden musste. Es lag also auch hier an der fehlenden finanziellen Unterstützung. Zudem sagte Hofmann: “Die Bundesliga-Generation von 1860 wird nicht jünger. Es sind leider aus der Bundesliga-Zeit nicht mehr so viele bereit, zu spielen. Viele sind körperlich und beruflich verhindert. Künftig sind jüngere Spieler gefragt.”