VON OLIVER GRISS UND RENATE FEIL (FOTO)

Ja, Prince Osei Owusu (22) ist defintiv ein Nutznießer des neuen Köllner-Systems. Er spielt regelmäßig, ohne jedoch zu überzeugen. Er bringt eine Menge Anlagen mit, aber seine Körpersprache ist das, was oft kritisiert wird. Beim mageren 1:1 gegen Sonnenhof Großaspach hätte die Leihgabe aus Bielefeld in der 88. Minute der Matchwinner werden können, doch frei vor dem gegnerischen Kasten versagten ihm die Nerven und der Angreifer setzte den Ball nach herrlicher Vorarbeit von Markus Ziereis neben anstatt ins Tor. Danach sank Owusu wie ein Häufchen Elend zu Boden. Die Szene erinnerte etwas an Francis Kioyo, als der Kameruaner im Mai 2004 in der Schlußminute einen Elfmeter gegen Hertha BSC verschoß und 1860 wenig später aus der Bundesliga absteigen musste.

“Er ist niedergeschlagen. Von der Psyche her ist er momentan ganz sicher keine 1,91 Meter groß, sondern eher wie ein Kind. Darauf muss ich als Trainer eingehen”, erklärte Michael Köllner am Mittwoch mit Blick auf seinen Stürmer: “Leistung einfordern. Klar, aber mit der nötigen Sensibilität. Ihm fehlt ein Tor.” In 10 Saison-Einsätzen hat Owusu bislang ein Tor erzielt. Köllner findet: “Er haut sich rein, aber man hat das Gefühl, dass er sich nach einer guten Situation in der nächsten wieder alles mit dem Arsch einreißt.”