VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Kommt’s beim TSV 1860 jetzt tatsächlich zur wichtigen Kapitalerhöhung?

Jetzt behauptet Präsident Robert Reisinger in der “TZ”: “Wir bemühen uns seit etwa sechs Monaten um eine Zustimmung unseres Mitgesellschafters, Verhandlungen über eine Kapitalerhöhung und den möglichen Einstieg eines dritten Gesellschafters aufnehmen zu können. Bislang wurde das Thema von HAM Limited abgeblockt. Nun scheint es doch soweit. Es ist schön zu erfahren, dass auch Herr Ismaik mittlerweile Gesprächsbedarf sieht. Noch viel besser hätte ich es gefunden, wenn er bei seinem jüngsten Besuch in München die Zeit für ein persönliches Treffen mit den Verhandlungsführern des Vereins genutzt hätte.” Vor einigen Wochen sagte Reisinger in “Blickpunkt Sport” noch: “Wir sind wegen der Kapitalerhöhung mit Ismaik im Mailverkehr.”

Hat Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik blockiert? Nein!

Im Frühjahr hat Ismaik dem TSV 1860 nach einer Mail-Anfrage schriftlich angeboten, dass der Verein die Gespräche mit seinem Vertrauensmann Saki Stimoniaris aufnehmen könne. Dies hat Reisinger abgelehnt. Stimonaris bestätigt dies auch im gestrigen db24-Interview: “Die Verantwortlichen des e.V. wurden vor mehreren Monaten schriftlich benachrichtigt mit dem Inhalt, dass ich die Verhandlungen für HAM führen werde. Meine Handynummer ist allen Entscheidungsträgern im Verein bekannt. Bis heute hat sich aber keiner gemeldet…”

Wer sagt hier NICHT die Wahrheit?

Und Stimoniaris, der beim Automobil-Riesen VW im Aufsichtsrat sitzt, schickt gleich die nächste Botschaft hinterher: “Wir würden uns weitere Geldgeber wünschen, die in 1860 investieren möchten. Aber klar ist auch, dass HAM die Mehrheit an 1860 nicht abgibt.”

Nach db24-Informationen bleibt Stimoniaris weiter Verhandlungsführer Nummer 1 für Hasan Ismaik. Reisinger selbst will nicht an den Gesprächen teilnehmen. Er schickt Vize Heinz Schmidt und Karl-Christian Bay ins Rennen.

Die Kapitalerhöhung sei für Reisinger laut “TZ” bei der bilanziellen Überschuldung des Unternehmens “lebenswichtig”.

Wie groß ist das Risiko einer Insolvenz bei 1860? Reisinger in der “TZ”: “Ich halte es für ein falsches Signal, wenn ständig über eine mögliche Insolvenz gesprochen wird, wie unser Mitgesellschafter es seit Wochen praktiziert.” Richtig ist, dass Ismaik von den Spielern vor zwei Wochen bei einem Burger-Abend angesprochen wurde, was an einer Insolvenz dran sei. Es ist das ganz heiße Tuschelthema an der Grünwalder Straße 114. Fakt ist: Der TSV 1860 kann sich derzeit nicht einmal die mobile Rasenheizung für den Einserplatz leisten. Auch für ein Winter-Trainingslager fehlt das Geld.

Wer ist der beste Präsident seit Karl-Heinz Wildmoser?

Umfrage endete am 01.12.2019 13:00 Uhr
Dieter Schneider
31% (2211)
Peter Cassalette
27% (1940)
Robert Reisinger
17% (1220)
Karl Auer
7% (539)
Siegfried Schneider
7% (473)
Gerhard Mayerhofer
6% (442)
Albrecht von Linde
3% (193)
Hep Monatzeder
1% (96)
Rainer Beeck
1% (53)
Alfred Lehner
1% (45)

Teilnehmer: 7212

Reisinger ergänzt: “Solange er sich rational verhält, werden die Geschäftsführer nicht zu diesem Schritt gezwungen sein. Ich will über Lösungen reden. Aber nicht im Ping-Pong über die Presse, sondern in direkten Gesprächen zwischen den Gesellschaftern.”

Zur Erinnerung: Reisinger war es, der nach dem Zwangsabstieg 2017 gesagt hatte, es gäbe keinen Gesprächsbedarf mit Ismaik.