VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Robert Reisinger wäscht seine Hände weiter in Unschuld. Der Ober-Löwe will mit dem Rückzug von Trainer Daniel Bierofka nichts zu tun haben. Die Sticheleien gegen das 1860-Idol, die der Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik anprangerte, streitet er ab. Gegenüber der “Passauer Neue Presse” erklärte der 55-Jährige in einem exklusiven (schriftlichen) Interview: “Unser Mitgesellschafter benutzt den Rücktritt Daniel Bierofkas, um auf seinem Rücken eine unfassbare Kampagne zu fahren. Ein übles Spiel mit den Emotionen von Fans. Dabei geht es nicht mal im Ansatz um den Menschen Bierofka. Er ist für ihn nur ein Werkzeug. Ismaiks Feldzug ist strategisch motiviert und hat mit einem befürchteten Machtverlust zu tun.”

Reisingers Begründung: “Während der Abstiegssaison aus der Zweiten Liga verfügte unser Mitgesellschafter über eine nahezu unbeschränkte Machtfülle. Er hat nach Belieben Geschäftsführer und weiteres Personal aus seinem Umfeld eingesetzt, Spielerverpflichtungen mit Hilfe externer Berater getätigt, die Gesellschaft mit Krediten hoch verschuldet und dem Verein seine Bedingungen aufoktroyiert. Mit dem Absturz in die Regionalliga ist ihm diese Hoheit verloren gegangen und er kämpft seither mit allen Mitteln um die Wiederherstellung seines Alleinvertretungsanspruchs. Bierofkas Popularität und Beliebtheit bei den Fans wurde und wird von unserem Mitgesellschafter dafür in Stellung gebracht. Diese fortgesetzte Instrumentalisierung hat die Situation für unseren Trainer nicht leichter gemacht.”

Ist Robert Reisinger noch der richtige Präsident für den TSV 1860?

Umfrage endete am 26.11.2019 09:00 Uhr
Nein!
85% (7261)
Ja, natürlich!
15% (1242)

Teilnehmer: 8503

Sein Verhältnis zu Bierofka beschreibt Reisinger so: “Die Geschäftsführer Michael Scharold und Günther Gorenzel sind als Verantwortliche immer im direkten persönlichen Austausch mit Trainerteam und Spielern. Leistungs- und Zielgespräche mit den Angestellten der Profi-Fußballtochter und die Mitarbeiterführung gehören zu den Aufgaben der Geschäftsführung. Es ist nicht sinnvoll, wenn die Gesellschafter an den Geschäftsführern vorbei Parallelgespräche führen. Das Präsidium tut das auch nicht. Das schließt nicht aus, dass man als Präsidiumsmitglied nebenbei das eine oder andere aufmunternde Wort verliert. Vize-Präsident Hans Sitzberger hat einen engeren persönlichen Kontakt mit Daniel Bierofka gepflegt.”