VON OLIVER GRISS

Die Konsolidierungs-Löwen - wie lange geht das noch gut? Eine der bitteren Maßnahmen: Kein Winter-Trainingslager! Der TSV 1860 kann sich den rund 30.000 Euro teuren Aufenthalt im Süden aus eigener Kraft nicht leisten (dieblaue24 berichtete exklusiv), weil die Einnahmen anders verblasen werden, u.a. auch in die Strafen für die Pyro-Vorfälle der eigenen Fans. Ist das das “neue Sechzig”, von dem Geschäftsführer Günther Gorenzel zuletzt gesprochen hat?

Dabei ist ein Trainingslager für Profisportler essentiell wichtig. Nicht nur, um sich in den frostigen Wintertagen gezielt in einem angenehmeren Klima auf die Rückrunde vorzubereiten, sondern auch um den Mannschaftsgeist zu stärken und die Rekonvaleszenten besser integrieren zu können. Dazu kommt das unberechenbare Münchner Wetter im Januar, das möglicherweise dafür sorgt, dass nicht einmal die Rasenheizung an der Grünwalder Straße auf Touren kommt.

Löwen, ihr spart an der falschen Stelle!

Für Daniel Bierofka waren die letzten beiden Trainingslager im spanischen Oliva Nova der Schlüssel für das Erreichen der gesteckten Ziele: Als 2018 der Drittliga-Aufstieg und ein Jahr später der Klassenerhalt gelang, wurde vom “Geist von Oliva Nova” gesprochen.

In der heutigen Zeit fliegen sogar Kreisliga-Mannschaften (8. Liga) in den Wintermonaten in die Sonne - aber einer der größten deutschen Traditionsvereine kann sich ein Trainingslager nicht leisten? Es ist einfach nur noch traurig, welches Bild der TSV 1860 mittlerweile in der Öffentlichkeit abgibt. Der Profi-Fußball ist das Aushängeschild des Klubs. Doch an der Grünwalder Straße gibt es immer noch die Eifersüchteleien zwischen KGaA (Profifußball) und e.V. (Hauptverein).

Muss die Drittliga-Mannschaft des TSV 1860 ins Winter-Trainingslager?

Umfrage endete am 31.10.2019 18:00 Uhr
Ja natürlich, alles andere ist kontraproduktiv!
62% (1876)
Nein, das Geld kann man sich sparen.
24% (736)
Ich kann das nicht beurteilen.
14% (434)

Teilnehmer: 3046

Finanz-Geschäftsführer Michael Scharold hätte in den letzten Monaten durchaus Zeit gehabt, löwen-affine Sponsoren aufzutreiben, die diese Kosten übernehmen. In der Weltstadt München eigentlich ein Leichtes. Schon im Sommer waren die Löwen eigentlich “blank” in der Trainingslager-Frage, hätte nicht Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel seine Kontakte in Österreich spielen lassen. Schließlich kam ein Kontrakt über drei Jahre mit Hotelier Horst Dilly aus Windischgarsten zustande.

Gibt es noch einen weiteren Gönner, der in die Bresche springt und den Löwen uneigennützig hilft?