VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Martin Kind, der inzwischen bei Hannover 96 als Präsident zurückgetreten ist, verfolgt den “Glaubenskrieg” beim TSV 1860 zwischen Verein und Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik ganz genau. Verständis hat er dafür, dass dem Jordanier die 50+1-Regel ein Dorn im Auge ist. “Ismaiks Argumente sind begründet: Der deutsche Fußball verliert seine Wettbewerbsfähigkeit. Klar ist aber, dass er bei 1860 von traditionellen Kräften bekämpft wird”, erklärte der erfolgreiche Unternehmer exklusiv gegenüber der “AZ”.

Kind vermutet, dass sich Ismaik durch sein “taktisch ungeschicktes Handeln einen Ruf erarbeitet hat, den er schwer wieder los wird.” Doch wer Ismaik kennt, weiß: Ihm geht’s um Gerechtigkeit und Transparenz. Deswegen hat er vermutlich das Interview mit der Abendzeitung dazu genutzt, um sich gegenüber den Medien wieder mehr zu öffnen.

Im Spätsommer rechnet Kind mit einer Entscheidung des Kartellamts - Ismaik gegenüber der “AZ”: Ich habe eine Botschaft an die Gesetzesvertreter: Wenn ich gerichtlich gegen die 50+1-Regel und den e.V. wegen Monopolstellung vorgehen möchte: Wie kann es sein, dass das Kartellamt selbst die europäischen Gesetze in diesem Punkt nicht erfüllt?” Eine Aussage, die den Kern trifft…