VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Mehr als zwei Jahre hat Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik (42) den TSV 1860 werkeln lassen, die Füße stillgehalten. Das Ergebnis: Stillstand in allen Bereichen. Der Profi-Sport ist auf der Kippe - weil die Gelder fehlen. Ismaik will nach seiner Auszeit nicht mehr länger zuschauen, dass sich die Löwen weiter verzwergen. “Ich fordere Reisinger, das ganze Präsidium, den Verwaltungsrat und Geschäftsführer Michael Scharold auf: Sie sollen alle zum Wohle von 1860 zurücktreten. Mit ihnen wird der Verein – und das ist für mich in erster Linie Profifußball – niemals Erfolg haben”, erklärte der Geschäftsmann in einem Exklusiv-Interview in Los Angeles gegenüber “AZ”-Reporter Matthias Eicher. Auch Saki Stimoniaris, der Vorstandsvorsitzende der KGaA, hatte vor einigen Monaten ähnliche Worte gewählt.

Ismaik sucht Menschen für 1860, die sich engagieren wollen, den Verein besser zu machen - Reisinger sei das seiner Ansicht nicht. “Jeder, der 1860 im Herzen trägt und den Verein derzeit unter Wert sieht, ist bei mir herzlich willkommen. Was haben die Vereinsbosse für 1860 gegeben? Verstehen Sie mich nicht falsch, was Scharold anbelangt: Er ist ein liebenswerter Mensch, wir haben ihn damals geholt. Aber er ist ein Buchhalter, kein Geschäftsführer”, erklärte Ismaik gegenüber der “AZ”.

Die Kritik wird deutlicher: Sind Sie vom Kurs des e.V. noch überzeugt?

Umfrage endete am 24.08.2019 10:00 Uhr
Nein, der Kurs wird nicht erfolgreich sein!
80% (10450)
Ja, absolut! Grünwalder! Abgrenzung von Ismaik! Wir sind unter uns!
16% (2047)
Ich schwanke noch.
4% (553)

Teilnehmer: 13050

Die 50+1-Regel ist Ismaik weiter éin Dorn im Auge. “50+1 ist ein veraltetes Instrument im deutschen Sport, in der deutschen Politik. Es ist eine Schande, dass meine Beschwerde beim Bundeskartellamt seit langer Zeit auf Eis liegt. Aber die Bundesliga wacht langsam auf. Immer mehr Vorstände wie neulich Fredi Bobic (Eintracht Frankfurt, d. Red) plädieren für eine Abschaffung. Die Bundesliga hat kaum Einnahmequellen, mit denen sie mit England oder Spanien Schritt halten kann. Die wichtigste Botschaft dabei ist für mich: Wir verlieren Zeit! Ich strebe auch nach dem Fall von 50+1 nicht an, meine Anteile zu verkaufen.”