VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Hat der TSV 1860 noch eine Chance? Vor der Mitgliederversammlung hat Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik mit dem “kicker” ein Exklusiv-Interview geführt. Dabei hat der Jordanier eingestanden, dass auch er in den letzen acht Jahren nicht alles richtig gemacht hätte, er aber bereit ist, sofort nach München zu fliegen, sollte die Vernunft einkehren. “Ich habe nie gesagt, dass ich fehlerlos bin. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch. Deswegen wollte ich dem Präsidium und den handelnden Personen eine Chance geben. Doch in diesen 24 Monaten kam außer Nadelstichen gegen meine Person nur heiße Luft”, erklärte Ismaik.

Von Robert Reisinger, Hans Sitzberger oder Heinz Schmidt hat man Schuldeingeständnisse bislang noch nicht vernommmen - und das obwohl das Trio auch schon vor dem Absturz 2017 in diversen Funktionen tätig war: Sitzberger und Schmidt waren die beiden Vizes von Peter Cassalette - und Reisinger der Stellvertretende Verwaltungsratsboss des Vereins. Von Einsicht keine Spur. Sitzberger sagte zuletzt gegenüber der “Passauer Neuen Presse”: “Wir sind auf dem richtigen Weg.” Ein Weg, der allerdings sehr nebulös ist…

Warm sich Ismaik seit dem Zwangsabstieg so rar gemacht hat, begründet er so: “Ich reagiere auch nicht auf Presseanfragen, weil mir sowieso das Wort im Mund fünfmal umgedreht wird. Es wird geschrieben, ich sei pleite, hätte die Konten der KGaA leergeräumt, dürfe nicht aus Jordanien ausreisen. Alles Lügen! Mein Nichterscheinen in München wird mir als Desinteresse ausgelegt. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich brauche mich nicht beleidigen zu lassen für die Dinge, die uninformierte Fans nicht einschätzen können. Seien Sie sich sicher: Ich bin über alles informiert, sogar darüber, wenn 1860 in einem Testspiel gegen Garching oder Plattling ein Tor schießt.”