VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Mit 500.000 Euro will Hauptsponsor “Die Bayerische” Trainer Daniel Bierofka per Soforthilfe unter die Arme greifen - als Gegenleistung will die Versicherung aus Neuperlach die Namensrechte am NLZ des TSV 1860. Können die Löwen das Geld sofort in Beine investieren? “Von den 500.000 Euro würde dahingehend etwas weggehen, weil Günther Gorenzel eine Summe braucht, um auf den Stand runterzukommen, den wir haben müssen”, erklärte Bierofka am Montag am Rande des Laktattest in der Sportschule Oberhaching: “Was dann übrig bleibt, werden wir sehen. Ich hoffe, dass das Geld dann für einen Stürmer und Innenverteidiger reicht…”

Worte, die die blanke finanzielle Ohnmacht des TSV 1860 beschreiben: Der Betrag der Bayerischen wäre also nur ein Tropfen auf den heißen Stein - die Probleme an der Grünwalder Straße liegen viel tiefer. Obwohl der Altmeister von 1966 nachwievor eine Attraktion in der Dritten Liga ist (höchste TV-Präsenz, stets 15.000 Zuschauer im Grünwalder Stadion und die meisten Auswärtsfans der Liga) lebt er weiter über seine Verhältnisse und braucht Fremdgelder, um zu überleben. Geschäftsführer Michael Scharold sprach in der “SZ” davon, dass er 13 Millionen Euro bräuchte, aber selbst nur 10 Millionen Euro erwirtschaftet…

Im Januar hörte sich dies im Vereinsheft noch anders an. Unser Geschäftsführer Michael Scharold hat in einem
Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärt: „Sechzig ist einer der wenigen Klubs in Deutschland, die eine potentielle Wirtschaftskraft haben, die es ermöglicht, aus eigenen Mitteln in den Bundesliga-Fußball zurückzukeh ren.“ Das glauben wir auch”, schrieb das 1860-Präsidium an die Mitglieder.