VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Nein, noch hat sich Daniel Bierofka (40) nicht entschieden, ob er beim TSV 1860 weitermacht oder aufgeben wird. “Ich will mir jetzt die Zeit nehmen, um alles analytisch und ohne Emotionen aufzuarbeiten. Dafür brauchst du ein, zwei Wochen. Du musst zur Ruhe kommen. Unter der Saison hast du Dauerstress. Jetzt kann ich mir überlegen: Was hast du für Möglichkeiten? Welche Perspektive hast du hier? Ich brauche Zeit, das Ganze sacken zu lassen”, erklärte der Löwen-Trainer im AZ-Interview.

Dass er den Verein noch nicht aufgegeben hat, bestätigt Bierofka auch: “Ich kämpfe jeden Tag dafür, dass man vielleicht noch die Weichen stellen kann. Mit Günther Gorenzel und Michael Scharold zusammen. Wir kämpfen jeden Tag, dass wir nächstes Jahr einen Kader auf die Beine stellen können, mit dem wir eine gute Wahrscheinlichkeit haben, in der Liga bleiben zu können. Darum geht es nächstes Jahr. Ob sich das ein anderer Trainer antun würde, kann ich nicht beantworten.”

Gleichwohl bestätigt Bierofka, dass er mit dem Löwen-Virus - egal was passiert - immer infiziert bleiben wird. “Ich habe es schon öfter gesagt: Ich sehe mich als temporäre Person, die hier versucht, mit maximaler Energie das Bestmögliche für den Verein herauszuholen”, sagte Bierofka und fügt hinzu: “Werner Lorant hat das in seiner Zeit geschafft, aber der ist nach zehn Jahren auch entlassen worden. Ich gehe mal davon aus, dass ich in 20 Jahren nicht mehr hier sitzen werde. Trotzdem wird mich das Virus nie loslassen. Einfach wegen dem, was Sechzig auszeichnet. Wenn man sieht, was in der Regionalliga los war. Andere Vereine wären tot gewesen. Sechzig ist wieder aufgestanden.”