VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Nächste Runde im Streit der Gesellschafter beim TSV 1860. Nachdem das Präsidium um Robert Reisinger sich gestern über die eigene Webseite an die Mitglieder und Fans wandte und dabei sowohl seinen neuen Drei-Jahres-Plan erklärte als auch die sportliche Kommandobrücke ins Gebet nahm, reagierte die Ismaik-Seite am frühen Donnerstagabend mit einer Erklärung. Die Meldung, die um 17.43 Uhr in unserer Redaktion eintraf, im Wortlaut:

Pressemitteilung der HAM International Limited zur Erklärung des Präsidiums des TSV München von 1860 e.V. vom 20. März 2019 „Perspektive der Profifußball-Tochter für die kommenden drei Jahre“

In der oben genannten Online-Mitteilung des Präsidiums des e.V. wird ausführlich über den angeblichen Inhalt der Aufsichtsratssitzung der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA vom 17. Februar 2019 berichtet. Der Fokus der Berichterstattung des Präsidiums liegt auf den Diskussionen im Aufsichtsrat über die Strategie- und Etatberatungen. Es wird dabei auch der Eindruck vermittelt, die Vertreter von HAM im Aufsichtsrat würden sich einer inhaltlichen Diskussion über diese Themen verschließen.

Hierzu stellen wir fest:

1. HAM als Mehrheitsgesellschafter und seine Vertreter im Aufsichtsrat sind ständig darum bemüht, gemeinsam mit der Geschäftsführung und den Vertretern des Mitgesellschafters einen wirtschaftlich darstellbaren Weg zur Erreichung der sportlichen Ziele zu ermöglichen. HAM – nicht der eV. – hat erst kürzlich wieder eine entsprechende Finanzierung geleistet.

2. Dass der e.V. HAM in der besagten Sitzung einen dritten Gesellschafter vorgeschlagen hat, entspricht nicht den Tatsachen. HAM begrüßt weiterhin jeden weiteren Geldgeber. Desweiteren stellt HAM klar, dass das eigene Aktienpaket nicht zur Disposition steht.

3. Die Mitglieder des Aufsichtsrates stehen sowohl nach der Satzung als auch nach dem Gesetz unter einer Verschwiegenheitspflicht. Ein Verstoß hiergegen kann mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr bestraft werden. Auch Gäste einer Aufsichtsratssitzung unterliegen natürlich einer Geheimhaltungspflicht. HAM ist es deshalb rechtlich nicht möglich, detaillierter auf den tatsächlichen Inhalt der Aufsichtsratssitzung einzugehen. HAM behält sich aber das Recht vor rechtliche Schritte gegen die Personen einzuleiten, die für den Verstoß von Vertraulichkeitspflichten und für die Verunglimpfung von HAM, ihren Eigentümer und Vertretern verantwortlich sind.

4. Im Interesse der sportlichen Entwicklung des TSV 1860 fordert HAM das Präsidium auf, weitere Sticheleien und Provokationen gegen Geschäftsführer Günther Gorenzel und Trainer Daniel Bierofka zu unterlassen, vor allem die Verantwortung und die daraus resultierenden Ergebnisse für den vom Präsidium eingeschlagenen Konsolidierungskurs nicht ausschließlich auf deren Schultern zu verlagern.

5. Die HAM hat bestehende Darlehen deswegen nicht in Genussscheine umgewandelt, weil der e.V. sich im Dezember 2018 dazu entschloss, keine weiteren Genussscheine von HAM mehr anzunehmen. Der e.V. hat sich zudem äußerst undankbar und unfair gegenüber HAM für die Bereitstellung von 2 Millionen Euro im Sommer 2018 gezeigt.

Wem vertrauen Sie bei 1860 mehr: Reisinger oder dem Duo Bierofka/Gorenzel?

Umfrage endete am 04.04.2019 12:00 Uhr
Daniel Bierofka/Günther Gorenzel
90% (3450)
Robert Reisinger
10% (378)

Teilnehmer: 3828