VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nicht nur auf dem Rasen hat Sascha Mölders (33) beim 2:1-Zittersieg über den VfR Aalen Verantwortung übernommen und seinen Körper in entscheidenden Szenen immer wieder eingebracht und obendrein das späte Siegtor von Prince Owusu vorbereitet, sondern auch hinterher stand der Ex-Augsburger seinen Mann auf dem Zaun der Westkurve. Sein Appell an die Fans: “Männer, wir haben viele junge Spieler. Wenn ihr pfeift, das bringt uns alles nichts. Wir müssen jetzt zusammenhalten.”

Eine Ansage zur richtigen Zeit: Die Mannschaft, die sich gestern größtenteils aus Spielern aus der Aufstiegsmannschaft aus dem Sommer 2018 zusammensetzte, ist im Gegensatz zur Konkurrenz relativ unerfahren, was viele Fans immer wieder zu vergessen scheinen. Nach dem Abgang von Torjäger Adriano Grimaldi nach Uerdingen und dem verletzungsbedingten Ausfall von Quirin Moll fehlt nicht nur Qualität, sondern auch Erfahrung. Verstärkt hat sich der TSV 1860 - im Gegensatz zur Konkurrenz - im Winter mangels finanziellen Mitteln nicht. Nur Prince Owusu wurde bis Saisonende von Arminia Bielefeld ausgeliehen.

Und trotzdem haben nicht alle Fans das nötige Fingerspitzengefühl. Dass Mölders mit seinen Kurven-Aktion Druck von der Mannschaft nimmt, findet 1860-Geschäftsführer Günther Gorenzel absolut lobenswert: “Der Sascha ist jetzt als Führungsspieler gefragt und füllt diese Rolle sehr, sehr gut aus. Er marschiert in der Kabine, im Spiel. Wenn ein Spieler mit seiner Reputation diesen Appell an die Fans richtet, ist das sicher positiv und wird bei dem ein oder anderen Fan einen Denkanstoß hinterlassen. Solche Spieler brauchen wir, die Verantwortung übernehmen. Er hat zu 100 Prozent recht.”