VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Vor einer Woche wurde bekannt, dass 1860-Mitglied Ignaz Schiele aus Rott eine Petition im Internet gestartet hat, die herausfinden soll, ob die Löwen-Familie eine offizielle Mitgliederbefragung will oder nicht. Inzwischen haben fast 700 Löwen aus ganz Deutschland an der Petition teilgenommen - und sie zeigt, auch wenn Hauptsponsor “Die Bayerische”, es anders sieht, vor allem eines auf: Die große Unzufriedenheit im Klub.

Hauptvorwurf: Das fehlende Demokratieverständnis. Das, was dem bereits verstorbenen Kult-Präsidenten Karl-Heinz Wildmoser immer vorgeworfen wurde, lebt der TSV 1860 nun in einem ganz anderen Extrem.

Josef Sausenthaler aus Breitenthal schreibt beispielsweise auf der Petitionsseite: “Unter einer demokratischen Wahl stelle ich mir was anderes vor als das aktuelle System.” Und Michael Knecht aus Gelsenkirchen meint: “Damit nicht nur ein kleiner Teil der Löwenfamilie über die Zukunft entscheidet, sondern so viele Löwen wie möglich.” Thomas Kunz aus Olching kritisiert den Kurs von Präsident Robert Reisinger: “Der von Reisinger vorgegebene Weg der Sparmaßnahmen und vermeintlicher Konsolidierung in der 3. Liga kann nicht funktionieren. Es folgt nur Abstiegskampf und vermutlich Abstieg. Es muss zusammen mit dem Investor mit vernünftigen Investitionen der schnellstmögliche Aufstieg in Liga 2 erreicht werden. Nur hier kann man dann ausgeglichen wirtschaften. Zudem benötigt man in absehbarer Zeit ein eigenes Stadion, um allen Fans (Sponsoren, Familien etc.) gerecht zu werden und sich weiter noch oben entwickeln zu können.” Bernhard Kohlbeck aus Mettenheim ist in seinen Worten noch direkter: “Seit dieses Präsidium im Amt ist, läuft alles schief, was schief laufen kann. Wer nicht für dieses Präsidium und dessen Kurs ist der ist Gegner des Vereins. Für mich ist dieses Präsidium auf Dauer der Untergang.” Kohlbeck fehlen nicht nur die Visionen, sondern er kritisiert auch, dass 1860 in der Sponsorensuche schwach agiert und auch das sportliche Konzept fehle.

Die Löwen-Fans sind in großer Sorge - ob der Verwaltungsrat die Unzufriedenheit der Anhänger richtig deutet oder ihren Kurs gegen Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik weiter fortsetzt? Eines ist sicher: Bei der kommenden Mitgliederversammlung im Sommer dürfte es zu einer Rekordbeteiligung kommen…

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