VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Normalerweise wollte Daniel Bierofka nicht mehr außerhalb von Pressekonferenzen reden - für den “Münchner Merkur” hat er trotzdem eine Ausnahme mit einem exklusiven Interview gemacht. Darin spricht der Löwen-Trainer über:

die neue Unruhe bei 1860: “Zur Vereinspolitik werde ich mich nicht mehr äußern. Ich hab gemerkt: Egal, was ich sage – mein Wort wird in die eine oder in die andere Richtung ausgelegt. Deswegen will ich mich das nächste halbe Jahr ganz auf den Sport konzentrieren.”

die Doppelbelastung zwischen Trainerjob und Ausbildung in Hennef: “Man darf das nicht unterschätzen. Wenn es reichen würde, ab Donnerstag eine Mannschaft zu trainieren, dann würden das viele Trainer machen. Das ganze Jahr war überhaupt ziemlich anstrengend und emotional. Weil ja auch sonst einiges los war. Die Relegation. Nur drei Tage Pause danach. Kaderplanung. Das erste Mal 3. Liga. Dazu der ganze Stress mit der Fahrerei. Ich bin froh, dass ich über Weihnachten ein bisschen frei hatte und auch mal sieben Tage das Handy ausgeschaltet lassen konnte.”

die Wechselabsichten von Adriano Grimaldi: “Auch zu diesem Thema möchte ich gar nicht mehr viel sagen. Nur so viel: Im September hat er noch ein Interview gegeben und alles gut gefunden hier. Danach muss irgendetwas passiert sein. Nachvollziehen kann ich es nicht, aber wir versuchen, das jetzt anständig zu regeln. Im Fußball passiert es eben ab und zu, dass ein Spieler unzufrieden ist. Und wenn er keinen Weg mehr sieht, hier Fußball zu spielen, dann muss man eben darauf reagieren. Das Transferfenster ist bis 31. Januar geöffnet. Bis dahin sollte es eine Lösung geben. Und wenn nicht, dann müssen wir eben schauen, wie wir verfahren.”

den angekündigten Sparkurs: “Auf die endgültigen Zahlen warte ich noch. Michael Scharold ist dran. Der Verein gibt es vor – und der Günter Gorenzel und ich, wir müssen uns danach richten. Es hilft ja nichts, groß rumzulamentieren. Wir müssen damit leben, dass das jetzt so ist.”

Angeboten von Zweitligisten: “Ich weiß auf jeden Fall, dass meine Arbeit von anderen Vereinen relativ gut bewertet wird. Es freut mich, dass ich diese Reputation habe, aber fühle mich meiner Mannschaft nach wie vor sehr verbunden. Im Fußball weiß man aber nie, was passiert. Da gibt es kein Gestern, sondern nur das Heute und vielleicht ein Morgen. Ich werde nie sagen: In zehn Jahren bin ich auch noch Trainer hier. Aber momentan macht’s mir schon noch sehr viel Spaß.”