VON OLIVER GRISS UND ROBIN RUDEL (FOTO)

Die letzten Tage waren äußerst turbulent an der Grünwalder Straße: Von Lizenztentzug, Punktabzug, Transferverbot und einem Investor Hasan Ismaik, der angeblich nicht gezahlt hat, war die Rede - der Boulevard hatte sich mal wieder selbst übertroffen. Vorbei die angenehme Ruhe rund um den Traditionsklub. 1860 hatte sofort wieder das Image des Chaosklubs, obwohl der Jordanier am Dienstag 1,5 Millionen Euro überwiesen hat, damit dem Verein keine Strafen drohen.

Wer diese Sticheleien ausgelöst hat, ist nicht bekannt. Dass die Mannschaft von den Unruhen nicht abgelenkt wurde, war gar nicht so einfach, auch wenn Trainer Daniel Bierofka am Freitag vor dem Abflug nach Köln (Samstag, 14 Uhr, dieblaue24-Liveticker) sagte: “Wir konzentrieren uns auf den Sport. Die Zahlung ist gekommen. Ich war mir auch sicher, dass die Zahlung kommt. Deswegen war das für uns auch nie ein Thema.” Dennoch sah sich Geschäftsführer Michael Scharold immer wieder den wildesten Spekulationen ausgesetzt. Dass der Verein auf Tauchstation ging und sich von den Gerüchten nicht distanzierte, machte die Unsicherheit und die Hetze im Fanlager noch größer.

Nichtsdestotrotz steht Daniel Bierofka zu den Löwen. Jedoch macht der Trainer am Freitag erneut klar, dass er eine Perspektive für die Zukunft braucht. Er gehört keiner Seite an: Weder e.V. noch dem Investorenlager. Für ihn zählt nur 1860. “Ich habe schon öfter eine Message an den Verein gerichtet: Es geht nur zusammen”, erklärte der 39-Jährige: “Man muss schauen, dass man auf einen Konsens kommt und dass man sich klare Ziele setzt und die Ziele gemeinsam verfolgt. Anders wird es nicht funktionieren.”