VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Immer wieder brennt es beim TSV 1860 in der Kurve - ist bald Schluss mit lustig?

Hessens Innen- und Sportminister Peter Beuth (CDU) fordert eine deutliche Strafverschärfung beim Einsatz von Pyrotechnik in den deutschen Fußballstadien. “1.000 Grad heiße Pyros haben nichts mit Fankultur zu tun”, sagte Beuth: “In den Händen von gewalttätigen Chaoten verletzen sie nicht nur die Atemwege unschuldiger Stadionbesucher, sondern werden auch zu lebensgefährlichen Wurfgeschossen.”

Anlässlich der Sportministerkonferenz im saarländischen St. Wendel sagte Beuth, dass der Staat in der Causa eingreifen müsse, weil “die Vereine bis heute nicht in der Lage sind, ihre Stadien frei von Pyrotechnik zu halten”.

Für Beuth sind diese Konsequenzen klar: Bengalos müssten künftig nach dem Sprengstoffgesetz behandelt werden. “Deshalb muss gelten: Wer im Stadion zündelt, geht in den Knast.”

Der TSV 1860 musste in dieser Drittliga-Saison bereits mehr als 8000 Euro abdrücken, weil die Fans u.a. Pyrotechnik gezündet haben. Zuletzt wurde beim 0:0 in Münster ein Rauchtopf im Gästeblock gezündet - die “Münchner Löwen” haben sich von dem Vorfall allerdings distanziert. Ihr Statement klingt kurios: “Was wir auf keinen Fall dulden, ist dass Personen außerhalb der aktiven Fanszene entscheiden, wann Pyrotechnik eingesetzt wird.” Sollte man den Schuldigen finden, könne dieser “mit gravierenden Maßnahmen” rechnen.