VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Was für eine irre Saison, was für ein glorreicher Endspurt, was für eine Wiederauferstehung: Die Löwen steigen nur ein Jahr nach dem Zwangsabstieg in die Regionalliga in die Dritte Liga auf. Nachdem Schiedsrichter Markus Schmidt am Sonntag um 15.55 Uhr abpfiff und das 2:2 gegen den bärenstarken 1. FC Saarbrücken damit zementiert war, verwandelte sich das Grünwalder Stadion in ein weiß-blaues Tollhaus. Wildfremde Fans lagen sich auf dem Rasen in den Armen, die Spieler und das Trainerteam stiegen auf den Zaun der Haupttribüne, um sich feiern zu lassen. Tausende Fans sangen: “Sechzig ist der geilste Klub der Welt.”

1860 ist wieder zurück im Profifußball und darf sich auf die Duelle gegen die Traditionsvereine Lautern, Braunschweig oder Münster freuen. Der Dank gebührt vor allem einem Löwen, der mit einer fast unmenschlichen Leistung den Altmeister von 1966 wachgeküsst hat: Daniel Bierofka. Was er mit seinem Team trotz aller vereinspolitischer Hindernisse und Widerstände erreicht hat, ist nicht hoch genug zu bewerten. Zurecht gibt ihm 1860-Legende Karsten Wettberg nach dem Abpfiff gegenüber dieblaue24 den Titel: “Daniel Bierofka ist nicht nur der Kaiser von Giesing, sondern der Kaiser von München.”

Wenn sich jetzt allerdings die beiden Gesellschafter über die Finanzierung der neuen Drittliga-Mannschaft nicht einigen können, hat der Verein ein Problem. Daniel Bierofka ist mit seinen Aufstiegshelden in Vorleistung gegangen, jetzt müssen Präsident Robert Reisinger und Investor Hasan Ismaik nachziehen. Passiert das nicht, hat keine der beiden Seiten 1860 wirklich verstanden. Dieser Verein ist zu groß, um ihn klein zu halten. Macht was draus!