VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Sollte der TSV 1860 tatsächlich in die Dritte Liga aufsteigen, dann beschäftigt die Fans vor allem eine wichtige Frage: Wie finanziert man eine konkurrenzfähige Mannschaft? “Die Verantwortlichen der KGaA haben konservativ die Lizenzunterlagen eingereicht”, zitiert “onetz.de” 1860-Präsident Robert Reisinger bei einer turbulenten Fanclub-Veranstaltung in Windischeschenbach in der Oberpfalz. Und: “In unserem geplanten Etat sind keine Darlehen von unserem Mitgesellschafter enthalten.”

Das Budget im Aufstiegsfall soll rund drei Millionen Euro betragen - springt die Bayerische dafür mit einem Darlehen in Höhe von zwei Millionen Euro - bei fünf Prozent Verzinsung - ein? Gerne würden es die Vereinsverantwortlichen sehen, wenn Ismaik dem Verein in Form eines Sponsorings Geld schenkt. Zumal die Finanzierung der U21, die langfristige Vertragsverlängerung von Daniel Bierofka und auch starke Neuzugänge für die Dritte Liga nach dieblaue24-Informationen nicht im Budget enthalten sind. Doch auch in Windischeschenbach kamen von Reisinger nur Vorwürfe in Richtung Abu Dhabi: “Ismaik hatte den Schlüssel für die dritte Liga. Er hat ihn nicht umgedreht.” Oder: “Wir versuchen seit neun Monaten eine konstruktive Basis zu finden”, behauptet Reisinger: “Es ist oft schwierig, aber es geht allmählich.” Das läge an der guten Zusammenarbeit mit den beiden Ismaik-Aufsichtsräten Saki Stimoniaris und Peter Cassalette: “Zu 90 Prozent passt es, wie wir derzeit zusammenarbeiten.”

Also doch nicht alles so schlimm? Dass die Vereinsseite alles versucht hatte, um Ismaik in Form von einer “Nadelstich-Politik” (Email Verwaltungsrat Dr. Markus Drees) loszuwerden, das verschwieg Reisinger freilich an diesem Abend in der Oberpfalz, bei dem sogar die beiden Vereinsikonen Werner Lorant und Karsten Wettberg, die sich beide eine Zusammenarbeit mit Ismaik wünschen, von einem “Fan” beleidigt wurden. Jeder, der eine andere Meinung hat, wird bekämpft. Das neue Sechzig im Jahr 2018.

Immerhin ist schon geklärt, dass der TSV 1860 auch in der Dritten Liga im Grünwalder Stadion spielen kann - aber was passiert, wenn den Löwen der Durchmarsch in die Zweite Liga gelingt? “Erst wenn wir in der 3. Liga sind, würden wir uns Gedanken machen, was in der 2. Liga wäre”, sagt der 54-Jährige. Eine Alternative sei auch eine Rückkehr ins Olympiastadion. Reisinger: “Möglich wäre auch eventuell das Olympiastadion. Die Stadt hätte uns gerne dort. Aber oberste Priorität sollte immer das Sechziger-Stadion haben.”