VON OLIVER GRISS

Die Gerüchte halten sich seit Tagen an der Grünwalder Straße, dass Jugendboss Wolfgang Schellenberg beim TSV 1860 auf der Kippe steht - am Sonntagabend meldete der “Münchner Merkur”, dass der erfolgreiche Talente-Entdecker (u.a. Julian Weigl, Marius Wolf, Felix Uduokhai, Timo Gebhart, Kevin Volland, Florian Neuhaus, die Bender-Twins) unmittelbar vor dem Aus stehe. Geschäftsführer Markus Fauser soll Schellenberg die Entscheidung bereits mitgeteilt haben. Warum Fauser diesen undankbaren Job nicht seinem Nachfolger übergeben hat, ist auf jeden Fall rätselhaft.

Die “Merkur”-Meldung deckt sich mit den db24-Informationen. Schellenberg zeigt sich gegenüber dem Blatt “geschockt”, zumal die Begründung aus Sicht des 46-Jährigen hammerhart ist: Ausbleibende Erfolge werden dem NLZ-Leiter angekreidet. Tatsache ist, dass die U19 des TSV 1860 nach dem Bundesliga-Abstieg bereits acht Punkte hinter Tabellenführer Ingolstadt steht und damit quasi ohne Aufstiegschance ist. Und auch die anderen Jahrgänge - bis auf die U17 - schwächeln gewaltig…

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Zu Schellenbergs Ehrenrettung muss man sagen, dass der gebürtige Burghausener nach dem Zwangsabstieg im Sommer gleich mehrere Positionen inne hatte: Er half nicht nur Cheftrainer Daniel Bierofka bei der Zusammenstellung des Regionalliga-Kaders, sondern übernahm neben der Rolle als Jugendboss auch gleichzeitig die Betreuung der U21 und U19. Erst vor wenigen Wochen übergab Schellenberg, der Tag und Nacht für 1860 arbeitete, den Stab an Ex-Nationalspieler Christian Wörns. Zu spät?

dieblaue24 meint: Dass die Löwen im Jugendbereich abschmieren, liegt nicht allein an Schellenberg, sondern am Gesamtkonzept an der Grünwalder Straße. Dass man auch mit weniger Geld Erfolg haben kann, beweist seit Jahren eindrucksvoll die SpVgg Unterhaching. Hat man sich in Giesing zu lange auf den Erfolgen der Vergangenheit ausgeruht?