VON OLIVER GRISS UND RENATE FEIL (FOTO)

Die massive Kritik nach dem Abbrennen von Pyro-Technik bei der 2:3-Pleite in Augsburg will die aktive Fanszene des TSV 1860 nicht auf sich sitzen lassen. In der aktuellsten Ausgabe des Fanhefts “Da Brunnenmiller” nahmen die Ultras beim Derby gegen den FC Bayern II Stellung.

Dabei wird aus Sicht der Ultras zusammengefasst, was sich in der WWK-Arena in Augsburg abgespielt hat: “Was ist eigentlich passiert? Augsburg Away, Rekordkulisse, 10.000 Löwenfans: die ‘blaue Wand’, unsere Löwen verkürzen auf 2:1 und im Gästeblock gehen Fackeln und Rauchtöpfe an. Eigentlich nichts besonderes. Der Schiedsrichter unterbricht pflichtgemäß das Spiel für 2 Minuten, obwohl keinerlei Beeinträchtigung vorlag, und schon wird weitergespielt. Und nun? Die selbe Leier, das alte Spiel. Sodom und Gomorrha im Internet.”

Die aktive 1860-Fanszene stellt klar: „Pyrotechnik ist eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat. Für Ordnungswidrigkeiten geht niemand ins Gefängnis und ist niemand zu Zeugenaussagen verpflichtet. Wird jemand überführt, bekommt er ein Stadionverbot. Wir schreiben diesen Text, um dem anonymen Lynchmob der Internet- und Social Media-Seiten nicht die Deutungshoheit über unsere Aktionen zu überlassen. Für Denunzianten und Law & Order-Fanatiker ist in unserer Fanszene und in unserem Stadion kein Platz… Wir schreiben diesen Text in der Gewissheit, dass unsere Zukunft im Sechzgerstadion nicht von ein paar Fackeln im Augsburger Gästeblock abhängt und dass sich die Fanszene sehr wohl der Tragweite ihres Handelns bewusst ist.” Trainer Daniel Bierofka hatte die Zündler zuletzt als “Idioten” tituliert.

Bei der 0:1-Derbypleite gegen den FC Bayern lobte die Polizei übrigens ausdrücklich das Verhalten der Löwen-Fans rund ums Grünwalder Stadion.