VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Am Dienstagabend saß Daniel Bierofka auf der Tribüne des Rosenheimer Jahnstadions, um vor dem Stadt-Derby gegen den FC Bayern (Sonntag, 15 Uhr, dieblaue24-Liveticker) den Gegner noch einmal unter die Lupe zu nehmen: Er sah einen 2:0-Sieg der Bayern-Bubis gegen den TSV 1860 Rosenheim. Zwar dürften Bierofkas neue Erkenntnisse im überschaubaren Rahmen bleiben, doch er wollte sich mit seiner Spionagetour rückversichern. Mit dieblaue24 sprach der Löwen-Trainer über:

den Frust nach der Pleite in Augsburg: “Es tut nicht mehr weh - ich habe mir am Montag das Spiel noch einmal angeschaut. Wir haben es insgesamt nicht schlecht gemacht. Augsburg hatte in der ersten Hälfte zwei Torschüsse, in der zweiten Halbzeit drei. In der ersten Hälfte machen sie ein Tor, in der zweiten zwei Treffer. Bei den Gegentoren stellen wir uns sehr schlecht an. Uns wird auf der anderen Seite ein klarer Handelfmeter nicht gegeben. Das war einfach ein gebrauchter Tag, auch wegen der kurzfristigen Personal-Ausfälle. Solche Tage gibt es halt - auch bei 1860.”

die Qualitätsfrage in der Breite: “Wenn man bei Bayern fünf, sechs Spieler rausnimmt, dann haben sie auch nicht mehr die selbe Qualität. Dennoch konnten wir bis jetzt die Ausfälle gut auffangen, um mit den anderen Mannschaften mithalten zu können oder auch besser zu sein. Aber irgendwann ist die Grenze einfach erreicht, wo man einen gewissen Qualitätsverlust merkt. Ein Spieler wie Nico Karger, der bislang neunmal getroffen hat, ist einfach schwer zu ersetzen.”

die schwächelnden Bayern, die 16 Punkte hinter 1860 liegen: “Derby ist Derby und hat andere Vorzeichen als ein normales Spiel - es hat den selben Charakter wie ein Pokalspiel. Wir haben auch mal als Tabellenelfter gegen den Tabellenfünften Bayern mit 2:0 gewonnen. Richtig ist: Die Bayern sind nicht gut gestartet, ich glaube, sie haben sich das in der Regionalliga mit ihrem jungen Personal einfacher vorgestellt. Trotzdem haben sie immer noch hohes Potential mit Spielern wie Tillman oder Wintzheimer. Das sind alles U-Nationalspieler und keine Pflaumen, die da rumrennen…”

den heißen Spielplan seit Sommer: “Wir haben jetzt noch acht Spiele. Das ist alles ein Wahnsinn. Wir werden auf 28 Spiele kommen. Das ist schon extrem mit dieser kurzen Vorbereitungsphase von drei bis vier Wochen. Und dann haben wir im Winter drei Monate Pause und noch 14 Spiele. Das ist alles ein bisschen komisch.”

Bei Mauersberger ist die Muskelhaut eingerissen

die angeschlagenen Nico Karger und Jan Mauersberger: “Ich denke, bei Karger kriegen wir es hin. Bei Mauersberger müssen wir abwarten. Es ist ähnlich wie damals bei Daniel Wein. Die Muskelhaut ist bei ihm gereizt und eingerissen. Bei Mauer wollten wir nicht zu viel Risiko gehen, wenn er dann vier Wochen ausfällt, ist es noch schlimmer.”