Stefan Aigner zeigt sich von seiner besten Seite : Tor des Monats gegen CFR Cluj

AUS BELEK BERICHTET OLIVER GRISS

Das neuntägige 1860-Trainingslager in Belek ist vorbei: Die Löwen, die an der türkischen Riviera alle drei internationalen Testspiele gegen Thun (2:0), Aktobe (3:0) und CFR Cluj (2:1) gewonnen haben, sind schon in München gelandet. “Auch wenn das Wetter in München schlechter ist”, sagt Kapitän Benny Lauth, “sind wir froh, dass wir wieder in München sind.”

dieblaue24 macht den Check und stellt fest: Es gibt bei 1860 mehr Gewinner als Verlierer. “Es war ein gutes Trainingslager”, meinte Trainer Reiner Maurer, “wir hatten ein Super-Hotel und einen tollen Trainingsplatz.” Löwen-Herz, was willst du mehr? Die dieblaue24-Analyse:

GEWINNER

das Löwen-Doppel Maurer & Hinterberger: Es spricht für die sportliche Leitung, dass sich die Mannschaft in der Türkei als großes Kollektiv präsentiert hat. Es ist kein Zufall, dass die Löwen alle drei Testspiele gewonnen haben. Und das ist auch ein Verdienst von Maurer & Hinterberger. Was zum ganz großen Glück noch fehlt: Eine vorzeitige Vertragsverlängerung.

Stefan Aigner: Vier Tore in drei Testspielen - besser geht’s kaum. Sagenhaft war sein Tor zum 2:0 gegen Cluj: Volley - nach Lauth-Flanke - hämmerte Aigner den Ball aus 20 Metern in den Winkel. Würde es davon gute TV-Bilder geben, hätte Aigner womöglich gute Chancen auf das ARD-Tor des Monats Januar. Doch mit jeden Tor wird Aigner, dessen Vertrag im Sommer endet, auch teurer für 1860 - ob sich auch Sportchef Florian Hinterberger darüber bewusst ist?

Necat Aygün: Der 31-jährige Abwehrchef ist das blaue Phänomen: Mit ihm spielt 1860 eine Klasse besser - und was noch viel auffälliger ist: Die Löwen sind durch die Anwesenheit des Deutsch-Türken ein richtiges Bollwerk geworden, in den drei Testspielen gab’s nur ein Gegentor. Und als dieses “Mißgeschick” gegen Cluj passierte, war Aygün schon längst nicht mehr auf dem Platz…

Christopher Schindler: Dass der TSV 1860 über eine Verpflichtung eines Innenverteidigers nachdenkt, machte ihn noch nach heißer und williger: Sein Platz neben Aygün dürfte sich Schindler mit seinen Auftritten in der Türkei gefestigt haben - wetten, dass? Der flinke Schindler gilt als das perfekte Pedant zu Chef-Dirigent Aygün.

Der Radl-Opa: Hermann “Charly” Heck (79) ist womöglich einer der ältesten aktiven Löwen-Fans: Zumindest gehörte der “Radl-Opa” aus München (“So nennen mich die Spieler”) zu denjenigen Anhängern, die keine Kosten gescheut haben, um den Zweitligisten in Belek unterstützen zu können. Im Mai wird Heck 80 - und für ihn ist jetzt schon klar: “Ich nehme den Löwen mit ins Grab.”

Philipp Steinhart: Wenn’s eine Entdeckung in Belek gab, dann der junge 19-jährige Außenverteidiger. Der U23-Spieler ist mit seiner Leistung in der Türkei ein Stückchen näher an die Profis gerückt. Weiter so!

VERLIERER

Die komplette Führungsriege: Während die Mannschaft in Belek vorlebte, was Harmonie bedeutet, ließen die 1860-Bosse in den letzten Tagen wiedermal kein Fettnäpfchen aus. Natürlich kam es bei den Fans in der Türkei gut an, dass Präsident Dieter Schneider mit ihnen Karten spielte und sich als Ober-Löwe zum Anfassen zeigte  - doch wichtiger ist vielmehr, dass endlich Einigkeit in der Geschäftsstelle herrscht. Und dazu muss auch Schneider seinen Teil beitragen, genauso wie die Herren Schäfer, Ismaik, Iraki und Steiner…

Andreas Ibertsberger: Der potentielle 1860-Neuzugang aus Österreich würde es schwer haben - falls die Verpflichtung nach dem medizinischen Check überhaupt klappen sollte. Da stellt sich die Frage: Braucht man einen unfitten Ibertsberger aus Hoffenheim überhaupt? dieblaue24 sagt Nein!

Daniel Halfar: Eigentlich sollte der kleine Mittelfeldspieler nach überstandener Schambeinentzündung sein Comeback in der Türkei geben - doch daraus wurde nichts: Immer wieder verschob Trainer Maurer Halfars Rückkehr in die Mannschaft. Langsam wird die Zeit knapp, zumal auch Halfars direkter Konkurrent Djordje Rakic fleißig Pluspunkte in Belek gesammelt hat.

Collin Benjamin: Eine Führungskraft sollte er werden bei 1860 - doch auch die bisherige Winter-Vorbereitung half nicht, dass sich der Ex-Hamburger in den Fokus von Maurer spielen konnte. Allerdings: Menschlich ist der Namibier ein echter Gewinn für 1860.

Der Allesfahrer: Franz Hell, einer der Edel-Löwen,  hatte den Trip in die Türkei schon gebucht - musste aber dann schließlich wegen einer Zahnentzündung die Reise absagen. Hell, der früher die Löwen auch finanziell unterstützte,  ist sonst bei jedem 1860-Trainingslager dabei…

die Arena-Verweigerer: All die, die sich für den Heim-Auftakt gegen Energie Cottbus (6. Februar, 20.15 Uhr) noch keine Eintrittskarte gekauft haben. Die Löwen sind es wieder wert!

Die dieblaue24-Prognose: Bleibt 1860 in der Rückrunde von Verletzungen verschont, ist Platz 3 nicht unrealistisch.