VON OLIVER GRISS

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31 Kandidaten stehen für den neuen Verwaltungsrat des TSV 1860 zur Verfügung - die großen Namen aus Wirtschaft und Sport fehlen allerdings. Was auch daran liegt, dass sich die Einflussnahme der Kontrolleure seit geraumer Zeit in Grenzen hält. Genau das hat Kult-Trainer Werner Lorant (66) wie Karsten Wettberg, Michael Hofmann oder Thomas Miller abgeschreckt, bei den Löwen zu kandidieren und wieder Verantwortung zu übernehmen. “Was soll ich im Aufsichtsrat? Wenn, dann helfe ich im Sportlichen. Man muss vor jedem Ehrenamt den Hut ziehen, aber alle 14 Tage quatschen und nichts kommt dabei raus, das ist nichts für mich”, begründete Lorant gegenüber dieblaue24 seine Absage.

Lorant, seit drei Wochen Trainer beim Bezirksligisten TSV Waging, hat mit den Räten beim TSV 1860 so seine ganz persönlichen Erfahrungen: Weil die beiden Ex-Politiker Christian Ude und Hep Monatzeder im Jahr 2001 gegen Lorant opponierten, musste der Erfolgstrainer nach neuneinhalb Jahren gehen. Das Ende ist bekannt: Die Löwen stiegen 2004  ab, spielen seit 11 Jahren in der Zweiten Liga. Lorant dazu: “Bei 1860 waren immer Leute im Aufsichtsrat, die mit Fußball nichts am Hut hatten. Das ist auch der Grund, warum es meinen Löwen nicht so gut geht. Im Fußball hast du nur Erfolg, wenn einer das Sagen hat - und die anderen müssen genau diese Vorgaben ausführen. So war das zumindest zu meiner Zeit. Nur dann hatte 1860 auch Erfolg.”

Lorant weiß sehr wohl, dass seine Aussagen über 1860 polarisieren und für viele ein Dorn im Auge sind. “Aber das ist mir egal”, sagt er: “Viele werden sagen: ‘Was will der alte Lorant? Der hat doch keine Ahnung.’ Ehrlich? Ist mir alles wurst…”

31 Kandidaten stehen für den Verwaltungsrat zur Wahl - wer muss unbedingt rein? Diskutieren Sie mit!