VON OLIVER GRISS

Mayrhofer: “Wahrscheinlich muss das ganze System bei 1860 überdacht werden” - der Präsident lobt überraschend deutlich Schäfers Intimfeind Noor Basha, den Statthalter von Hasan Ismaik

“Wahrscheinlich muss das ganze System bei 1860 überdacht werden.” Originalzitat Gerhard Mayerhofer gegenüber der “AZ” beim 0:0 in Aalen.

Der Löwen-Boss, der in seiner Jugend selbst nicht als talentierter Kicker herausgestochen ist, meinte nicht das 4-4-2-Spielsystem auf dem Platz, sondern das System 1860. Und das kränkelt bekanntlich seit Jahren (dieblaue24 berichtete)…

Nun scheint endlich Bewegung in die Sache zu kommen, selbst der hiesige Boulevard ist jetzt angesprungen. Die “AZ” von Montag titelt: “Mayrhofer schießt Schäfer an”. Das Blatt schreibt, dass nach dem bereits entlassenen Trainer Alex Schmidt nun auch Geschäftsführer Robert Schäfer vor dem Aus stehe.

Ist Schäfer in die Planspiele bereits involviert? Auffällig: Der Löwen-Geschäftsführer (gut dotierter Vertrag bis November 2014) war am Freitag zumindest nicht in Aalen - und das ist insofern eine Überraschung, dass Schäfer seinen Terminkalender zuletzt immer nach den 1860-Auftritten ausrichtete. Ob Deggendorf, Düsseldorf oder Prien - Schäfer war immer vor Ort und versuchte Fannähe zu demonstrieren. Authentisch wirkte das allerdings nicht. In Aalen fehlte Schäfer. Mayrhofer gegenüber der “AZ”: “Ich weiß nicht, wieso Robert nicht da war. Aber ich habe das natürlich registriert.”

Schäfer, der smarte, aber wenig erfolgreiche Jung-Manager, scheint bei 1860 nun endgültig im Abseits zu stehen: Zuviele Fehlentscheidungen (u.a. Konfrontationskurs gegen Hasan Ismaik, Trainer-Verlängerung, Halfar-Verkauf, Basha-Bashing) haben sich angesammelt, auch der Geschäftsbericht von 2011/2012 ist immer noch nicht auf der Plattform bundesanzeiger.de veröffentlicht.

Nicht zu übersehen: Mayrhofer suchte in den letzten Tagen immer mehr den Kontakt zu Ismaiks rechter Hand Noor Basha, dem Intimfeind von Schäfer. Nach Aalen fuhren Mayrhofer und Basha gemeinsam (dieblaue24 berichtete) - weil sich beide für einen gemeinsamen Weg ohne Schäfer entschlossen haben? Mayerhofer zur “AZ”: “Noor Basha ist einer der leidenschaftlichsten Löwen von allen.”

Eine Aussage, die wie eine Watschn für  Schäfer sein muss. Schließlich führt er aktuell noch einen Prozess gegen den Jordanier.

Mayrhofer scheint sich nun - nach Wochen der Beobachtung - durchgerungen zu haben, künftig ohne den ungeliebten Geschäftsführer zu planen. Zuletzt, das berichten mehrere Augenzeugen im VIP-Bereich der Allianz Arena, soll Schäfer bei der 0:2-Heimpleite gegen Sandhausen krampfhaft versucht haben, wieder bei Basha zu landen, dass sich Löwen-Fans wunderten, dass die zwei plötzlich wieder kommunizieren. Einer sagte zu dieblaue24: “Mich hat das sehr gewundert, dass die Zwei zwei Tage nach dem Prozess vor dem Arbeitsgericht plötzlich wieder miteinander reden - und das Gespräch ist nicht von Basha ausgegangen. Im ersten Moment dachte ich, dass ich mich verguckt habe.”

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