VON OLIVER GRISS

Hofft auf schnelle Personal-Entscheidungen bei 1860: Thomas Miller. Foto: GRISS Hofft auf schnelle Personal-Entscheidungen bei 1860: Thomas Miller. Foto: GRISSKult-Löwe Miller fordert ein schnelles Handeln der 1860-Bosse - und: Er setzt sich für Hinterberger ein! - Aufsichtsratplatz kein Thema für ihn

Zwei Siege seit der Wiesn - es spricht nach dem 0:1 gegen Lautern wenig dafür, dass dem TSV 1860 in dieser Spielzeit noch die Sensation gelingt und sich am Ende noch auf den Relegationsplatz vorschiebt. "Jetzt geht es wieder von vorne los", jammerte Kult-Löwe Thomas Miller gegenüber dieblaue24: "JETZT muss die neue Saison geplant werden - und nicht erst in drei Monaten…"

Doch man kennt das bei Zweitliga-Dino 1860: In den letzten Jahren wurde immer alles auf den letzten Drücker erledigt - auch diesmal? "Das wäre fatal", sagt Miller: "Es muss jetzt gehandelt werden. Bis Ende März muss alles unter Dach und Fach sein." Und zwar in allen Bereichen…

Doch bislang ist bei 1860 noch nicht mal geklärt, ob Sportchef Florian Hinterberger bzw. Maurer-Nachfolger Alexander Schmidt im Sommer noch an der Grünwalder Straße arbeiten dürfen: Hinterbergers Vertrag endet zum 30. Juni, Schmidts Profi-Kontrakt ist bis zu genau diesem Datum befristet. Doch wer entscheidet das? Muss 1860 den Workshop bei Hasan Ismaik in Abu Dhabi abwarten?

Der Finanzbeamte Miller setzt sich für eine Weiterbeschäftigung von Hinterberger ein. Gegenüber dieblaue24 sagt er: "Ich habe an Hinterberger nichts auszusetzen. Seine drei Einkäufe im Winter (Kamara, Fathi, Friend, d. Red.) waren nicht schlecht. Das muss ihm erst mal einer nachmachen. Ich würde mit Hinterberger weitermachen." Und was war mit den Sommer-Flops um Ismael Blanco & Co.? Miller: "Damit hat Hinterberger nichts zu tun - das weiß ich aus vielen Gesprächen."

Auch Alexander Schmidt hat Miller noch nicht aufgegeben: "Ich würde ihn noch nicht abschreiben. Er kommt gut an und versucht der Mannschaft ein neues Gesicht zu geben." Wichtig sei für Miller aber die Verpflichtung eines kreaitiven und torgefährlichen Mittelfeldspielers. "Dass wir auf dieser Position Bedarf haben, sieht jeder." Und dann gibt Miller dem Verein noch einen Rat: "Kauft gezielt statt Masse! Wir brauchen im Sommer keine sechs neuen Spieler. Wichtig ist vor allem auch, dass der Verein sofort mit Gabor Kiraly verlängert."

Weil die Saison gelaufen ist, rechnet Miller nun mit einem Zuschauer-Einbruch bei den 1860-Heimspielen: "Ich denke", sagt er, "dass jetzt viele Fans wegbleiben werden. Aber dadurch sollte sich die Mannschaft nicht verunsichern lassen. Für die Fans ist es halt bitter: Immer wenn es darauf ankommt, verlieren wir die entscheidenden Spiele. Das zieht sich seit zehn Jahren wie ein roter Faden durch den Verein."

Interesse an einem Amt bei 1860 hat Miller übrigens nicht, nachdem Aufsichtsrat Otto Steiner seit geraumer Zeit einen Kontrolleur mit Sport-Kompetenz sucht: "Nein, ich will das nicht machen. Ich bin kein Funktionär. Als Aufsichtsrat bei 1860 bekommst du nix mit, was auf dem Platz gespielt wird. Für mich ist das kein Ziel."

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