VON OLIVER GRISS

Kurswechsel: Hasan Ismaik. Foto: GRISS Kurswechsel: Hasan Ismaik. Foto: GRISSErst wollte der Investor Köpfe rollen sehen, jetzt macht er einen Rückzieher

Plötzlich kuscheln sie wieder: Die Investoren-Seite um Hasan Ismaik und der TSV 1860…

Die Chronologie der irren 51-Stunden-Show von Hasan I. in München:

Montag, 11.50 Uhr: Ismaik landet mit einem Privatjet am Münchner Flughafen - seine Gruß-Botschaft: "Ich will nicht mehr mit Dieter Schneider zusammenarbeiten. Er ist unehrlich. Das  geht nicht mehr. Ich hoffe, Schneider tritt zurück"

Montag, 17.08 Uhr: Ismaik kommt mit Verspätung zum Krisen-Treffen an die Grünwalder Straße - mit dabei: Hamada Iraki, der ehemalige Statthalter - in die Kameras sagt Ismaik: "Schneider? Ich kann nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten."

Montag, 21.03 Uhr: Der Investor hat die Nase voll, kommt wutschnaubend aus der Geschäftsstelle: "Ich kann mit diesen Leuten nicht zusammenarbeiten - ich gehe zur DFL."

Montag, 21.54 Uhr: Präsident Dieter Schneider kommt geschafft aus der Geschäftsstelle - und stellt sich: "Ismaik hat personelle Einflussnahmen gefordert, die weit über das von der DFL erlaubte hinausgehen."

Montag: 23.05 Uhr: Ismaik lädt ausgewählte Reporter ins schicke Mandarin Oriental - und klagt: „Stellen Sie sich vor, Sie sind ein international tätiger Unternehmer. Und dann müssen Sie zusammenarbeiten mit einem Autoverkäufer (gemeint ist Schneider, die Red.), einem Politiker (Maget) und einem Polizisten (Hauner).” Ismaik macht die Löwen-Bosse weiter schlecht…

Dienstag: 17 Uhr: Ismaik gibt Sky-Torben Hoffmann ein Interview und ändert seine Meinung nicht: Er will bei 1860 aufräumen!

Mittwoch, 11 Uhr: BR-Reporter Florian Eckl hat ein Exklusiv-Interview - Ismaiks Botschaft: "Nehmen Sie es mir nicht übel. Ich kann nicht mit Leuten verhandeln, die nicht professionell arbeiten. Bitte schickt mir drei junge ehemalige Fußballer, Anwälte, Buchhalter, mit denen man im Aufsichtsrat reden kann. Meine Nachricht an den Aufsichtsrat: Zeiten ändern sich. Der Sportdirektor und der Traienr - alles wird sich ändern, weil sie nicht die richtigen Entscheidungen treffen können."

Mittwoch, 13 Uhr: Nun spricht "Bild" mit Ismaik - und dann ändert der Jordanier plötzlich seine Meinung um 180 Grad: "Meine Tür steht für Schneider immer offen. Wenn jeder nochmals in sich geht und sich genau überlegt, was er will, kommen wir zusammen. Ich will mit 1860 Erfolge feiern - und Schneider doch auch. Deshalb werde ich auch weiterhin die Zusammenarbeit mit ihm versuchen. Meine Meinung hat sich aber nicht geändert: Wir brauchen kompetente Leute im Aufsichtsrat, und zwar Fachpersonal wie Anwälte oder Steuerfachmänner."

Mitwoch, 15 Uhr: Ismaik verabschiedet sich aus München: Es geht zurück nach Abu Dhabi. Zwischenzeitlich hat sich Hamada Iraki als Mediator eingeschaltet und ruft zum runden Tisch mit den 1860-Bossen.

Mittwoch, 17 Uhr: Die Löwen-Bosse (Dieter Schneider, Robert Schäfer und Sigi Schneider) treffen im Büro von Hamada Iraki in der Maximilianstraße ein. Es wird eine Kompromisslösung seitens des Investors vorgestellt. Die Initiative ist von Ismaik ausgegangen.

Mittwoch, 19.30 Uhr: Die Schlichtungssitzung in der Promi-Meile ist beendet - die Bosse flüchten durch die Garage, um den wartenden Reportern aus dem Weg zu gehen. Eines ist sicher: Es war ein versöhnliches Gespräch. Wird jetzt alles gut? Und: Welche Zugeständnisse macht der Verein dem Investor. Auflösung: Spätestens Freitag, dann will der Verein Ergebnisse präsentieren…

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