VON OLIVER GRISS

Raufen sich Dieter Schneider und Hasan Ismaik wieder zusammen? Foto: GRISS Raufen sich Dieter Schneider und Hasan Ismaik wieder zusammen? Foto: GRISSExklusiv: Der Löwen-Boss spricht mit dieblaue24 über die schwierige Kommunikation mit dem 1860-Investor: "Auch er muss seinen Weg einhalten"

Dieter Schneider (64) musste sich in den letzten Tagen viel anhören. Von Hasan Ismaik ("Er ist ein alter Mann") und vielen enttäuschten Fans. Doch der Dachauer Unternehmer kämpft weiter für eine gute Zukunft des TSV 1860. dieblaue24 hat mit ihm gesprochen:

dieblaue24: Herr Schneider, wie groß ist Ihre Hoffnung, dass Sie sich am Montag mit beim großen Showdown Ismaik versöhnen können?

DIETER SCHNEIDER: Ich bin Optimist - immer. Mit einem guten Willen von beiden Seiten bekommen wir das wieder hin. Ich war sehr überrascht über Ismaiks Interview - es kam für mich aus heiterem Himmel. Es gab dazu keine Vorgeschichte.

Naja, der Mann wird enttäuscht sein wie viele Löwen-Anhänger auch…

Man kann immer kritisieren - aber ein Rundumschlag hilft keinem weiter. Ich kann jeden Fan verstehen, der sauer auf uns und die Mannschaft ist. 

Ismaik hat Ihnen vorgeworfen, dass Sie profilierungssüchtig seien: Können Sie diese Ansicht teilen?

Als Präsident von 1860 steht man immer im Fokus - das hat nichts mit Medien-Geilheit zu tun. Ich rufe nicht jeden Tag die Zeitungen an. Man kann machen was man will: Es ist immer falsch. Einer meiner Vorgängerkollegen hat einmal gesagt: "Bei 1860 hat man Nullkommanull Lebensqualität." Heute kann ich diese Aussage besser einordnen.

Warum lassen Sie Ismaik nicht einfach ein bisschen "mitgschaftln" bei 1860, um ihm das Gefühl zu geben, dabei zu sein?

Wir beschneiden Ismaik nicht in seinen Rechten - im Gegenteil. Aber Sven-Göran Eriksson uns einfach vor die Tür zu setzen  - das ist nicht die Art, die uns vorschwebt. Von Seiten Ismaiks gibt es kein Art von Konzept, mit dem wir uns auseinander setzen können. Auch Ismaik muss seinen Weg einhalten. Wir hören uns Ismaiks Ideen gerne an  - uns geht es nicht um 51 oder 49 Prozent. Das entscheidende ist: Wir haben auch ehrgeizige Ziele und wollen sie MIT Ismaik verwirklichen.

Warum ist die Kommunikation mit der Investorenseite so schwer?

Mit Herrn Iraki hatte Ismaik über ein Jahr lang einen Mann in München, der weit mehr über das Normale gemacht hat. Es wird immer der Eindruck erweckt, dass wir Ismaiks Geld genommen haben und undankbar sind. Das ist falsch. Ismaik konnte mit Hilfe von Iraki bei 1860 alles beeinflussen. Seitdem Iraki weg ist, ist ein Vakuum entstanden. Ich wäre schon längst in den Flieger nach Abu Dhabi gestiegen - aber nicht um mir eine Watschn abzuholen, sondern um konstruktiv über 1860 zu sprechen.

Wird 1860 in den nächsten Tagen neue Spieler verpflichten?

Wir müssen jetzt erst einmal den Montag abwarten - aber Sie können sich sicher sein, dass wir alle Neuzugänge vom Sommer richtig einschätzen können.

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