VON OLIVER GRISS

Der Investor kommt zur Aufsichtsratssitzung nach Giesing: "Er glaubt, dass eine gemeinsame Zukunft im Unternehmen nicht möglich ist"

Dieser 26. März 2012 könnte ein historischer Tag in der Geschichte des TSV1860 werden: Möglicherweise tritt heute Abend Dieter Schneider (64) knapp 14 Monate nach seiner Beförderung als Löwen-Präsident zurück. Hintergrund: Investor Hasan Ismaik, der heute zu einer Aufsichtsratssitzung aus Abu Dhabi einfliegt, kann und will nicht mehr mit dem Dachauer Unternehmer zusammenarbeiten. Nur wenn Schneider sich freiwillig verabschiedet, will Ismaik in 1860 weiter investieren. Doch noch gibt der Dachauer Unternehmer, der in den letzten Monaten viele Sympathien unter den Löwen-Fans gewonnen hat, nicht auf. Die Frage: Geht's ihm wirklich nur um 1860 - oder doch nur um sich selbst? ARGE-Vorstand Andy Kern: "Schneider ist bei den Fans beliebt wie kein anderer Präsident vor ihm."

Doch was hilft's: Die Löwen sind auf Ismaiks Geld angewiesen. Und Hamada Iraki, Ismaiks Statthalter, macht in der "AZ" klar und deutlich, dass neue Investitionen vom Rücktritt des Präsidenten abhängig sind: "Herr Ismaik und Herr Schneider haben sich ja bereits Anfang Februar ausgetauscht. Herr Ismaik hat nichts gegen Schneider persönlich, aber er glaubt, dass eine gemeinsame Zukunft im Unternehmen nicht möglich ist. Das hat er ihm damals gesagt und dabei ist es geblieben."

Tritt Schneider heute tatsächlich zurück, spricht viel für Aufsichtsratchef Otto Steiner als Thronfolger. Mit dem smarten Geschäftsführer von Constantin Entertainment hätte Ismaik dem Vernehmen nach keinerlei Probleme…

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