VON OLIVER GRISS

Francis Kioyo? Nein! Gerhard Poschner? Sowieso nicht! Noor Basha? Keinesfalls! Die Presse ist schuld an der chronischen Löwen-Misere, der Finanz-Krise und der desaströsen Außendarstellung - das ist das Ergebnis der weiß-blauen Projektgruppe “Friede, Freude, Eierkuchen”. Der 1860-Beirat, dem u.a. Hasan Ismaik und Yahya Ismaik angehören, setzte am Dienstagnachmittag folgende Mitteilung in die Löwen-Welt ab: “Der Beirat bedauert die kontinuierlich negative und inakkurate Medienberichterstattung über den Verein. Diese Berichterstattung führt leider ausschließlich dazu, den Interessen des Klubs zu schaden.”
Die erste Tat von Ismaiks neuer PR-Agentur aus Berlin? Ja? Herzlichen Glückwunsch!

Ismaiks These: Je mehr negative Berichte, desto größer die Auflage. Absoluter Nonsens! Der Löwen-Fan ist seit über einem Jahrzehnt genervt von der andauernden Abwärtsspirale in Giesing. München liebt seine Löwen - aber nicht im Selbstzerstörungsmodus, wie es der TSV wie kein anderer Verein in Deutschland zelebriert. Gschaftlhuber und Wichtigtuer, dafür ganz wenige Persönlichkeiten - das ist 1860 im Jahr 2016. Die Fehler werden nicht bei sich selbst, sondern immer bei den anderen gesucht: Als Prügelknabe dient am liebsten die böse-böse Presse, um vom eigenen Scheitern abzulenken. In Wirklichkeit hält der Blätterwald den Verein überhaupt noch künstlich am Leben. Das ist die Realität. Bei keinem anderen Zweitligisten in Deutschland stehen bis zu acht Reporter täglich am Trainingsplatz und sorgen dafür, dass 1860 kostenlose Werbung bekommt.