VON OLIVER GRISS

Eines vorweg: Eine Trainer-Diskussion beim TSV 1860 ist trotz sechs Pflichtspiel-Pleiten in Serie jetzt absolut unangebracht, denn Benno Möhlmann ist nach langer Zeit wieder der Typ Trainer, der dem Verein gut tut und das in allen Belangen. Neben seiner positiven Art kaschiert der 61-Jährige die Schwächen, die hinter den Kulissen an der Grünwalder Straße nachwievor stattfinden.

Dass 1860 um seine Existenz in der Zweiten Liga mehr denn je zittern muss, liegt nicht an Möhlmann oder Sportchef Oliver Kreuzer, sondern an den amateurhaften Fehlern der Vergangenheit. Vor allem auch an der Blockade von Ex-Geschäftsführer Gerhard Poschner, der einen ganzen Verein im Sommer 2015 regelrecht gelähmt hat. Das Resultat? Die bislang schlechteste Saison seit Jahrzehnten.

13 Spiele bleiben 1860 aber noch, um den Totalcrash an der Grünwalder Straße zu verhindern. Auch wenn Möhlmann bislang noch schützend die Hand über seine noch nicht performende Mannschaft hielt, muss auch der Trainer jetzt ein deutliches Zeichen im Abstiegskampf setzen. Benno muss nicht nur seine Wunschelf hinterfragen, sondern auch überlegen, ob er zu unpopulären Maßnahmen greifen sollte, um die Mannschaft im Abstiegskampf endgültig wachzurütteln. Dazu gehören neben der Intensität der Trainingsarbeit auch Einzelgespräche mit den Spielern, die Hinzuführung eines Psychologen, ein Kurz-Trainingslager mit Teambildungsmaßnahmen oder Sanktionen für Profis, die diesen Weg offenbar nicht mitgehen wollen. Alle Mittel sind jetzt recht, um Münchens große Liebe noch zu retten. Viel Zeit bleibt nicht mehr.

Wie bekommt 1860 noch die Kurve? Diskutieren Sie mit!