VON OLIVER GRISS

Natürlich, der TSV 1860 soll immer für seine hervorragende Jugendarbeit stehen - das ist schließlich auch die Visitenkarte der Löwen. Doch um aus der phänomenalen Nachwuchsarbeit dann auch irgendwann Früchte ernten zu können, bedarf es auch der Unterstützung von charakterstarken und erfahrenen Typen im Kader. Nur so können hoffnungsvolle Talente wie beispielsweise Nico Karger oder Milos Degenek an höhere Aufgaben herangeführt werden und in ihrem persönlichen Prozess schneller reifen.

Dieses besorgniserregende Vakuum hat der Löwe nun dank Adlerauge Oliver Kreuzer geschlossen: Der emsige 1860-Sportchef hat im Gegensatz zu seinen Vorgängern schnell erkannt, dass der Verein mit seiner bislang indiskutablen Personalpolitik auf dem Holzweg ist. Was auch am Tabellenstand abzulesen ist: Die Löwen sind Vorletzter in der Zweiten Liga. Um genau diesem Trend entgegenzuwirken, verpflichtete Kreuzer in seiner ersten Transferperiode neben seinen beiden Leihgeschäften Levent Aycicek (21) und Maxi Beister (25) mit Sascha Mölders (30), Jan Mauersberger (30) sowie Goran Sukalo (34) in der Winterpause drei Spieler mit ausgewiesener Zweitliga-Erfahrung. Es ist die neue blaue Achse der Hoffnung.

Alle drei sind absolute Zweitliga-Experten. Sie kennen alle Tricks und Tipps, die man im Abstiegskampf braucht - so war es auch kein Wunder, dass Sukalo bei seinem Einstiegs-Interview am Dienstag gegenüber dieblaue24 sagte, dass er der “geborene Leader” sei. Der ehemalige slowenische Nationalspieler mit seinen 301 Zweitliga-Einsätzen in den Beinen ist keiner, der sich in Krisenzeiten wegduckt - sondern voran marschiert. Das selbe gilt für Mölders und Mauersberger. Das Trio überzeugt nicht mit neuen Bildchen auf Instagram, sondern mit harter Arbeit. Es riecht endlich wieder nach Männerfußball in Giesing. Hoffentlich kommt dieser Schritt nicht zu spät.
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