VON OLIVER GRISS

Klar, Gerhard Poschner wird der neue starke Mann beim TSV 1860  - das ist verbrieft. Es geht nur noch um letzte Details. Bevor die Verpflichtung allerdings von Vereinsseite perfekt gemeldet wird, soll Poschi aber noch den mächtigen Investor Hasan Ismaik kennenlernen. Sicher ist sicher.

Eines ist schon jetzt klar: Poschner wird ein schweres Erbe an der Grünwalder Straße antreten, schließlich hat er soviel offene  Baustellen wie noch kein Sportchef vor ihm. Und die Erwartungshaltung an den neuen Sportchef ist größer denn je: Jede Personal-Entscheidung muss zu 100 Prozent sitzen. Es gibt keine Ausreden und Ausflüchte mehr. Und: Poschner wird einen 24-Stunden-Tag bei 1860 haben.

Das größte Problem: Bis auf Benny Lauth, Daniel Bierofka und Andreas Ludwig (ihre Verträge laufen aus) hätte er den selben Kader für die neue Saison 2014/2015 zur Verfügung.  Doch Poschner wird auch wissen: Mit diesem Personal ist nicht mehr drin als Zweitliga-Mittelmaß. Deswegen wird er in den nächsten Wochen unpopuläre Entscheidungen treffen und Verträge auflösen müssen, um den TSV 1860 nach oben zu führen.

Das Mannschaftsbild braucht nicht nur einen neuen Charakter (wo sind die Führungsspieler?), sondern die Löwen benötigen auch fußballerische Qualität - und Spieler, die dem schwierigen Umfeld in München endlich gewachsen sind. Allein in der Zweiten Liga gibt es jede Menge interessanter Spieler, die auch für 1860 stemmbar erscheinen: Stiepermann (Cottbus), Buballa (Aalen), Blum (Sandhausen) oder Leckie (FSV Frankfurt). Doch Poschners Blick wird auch ins Ausland gehen.

Poschners pikanteste  Aufgabe ist aber, in Kürze einen passenden Trainer für Sechzig zu finden, der das Konzept und die Mentalität des Vereins versteht, der die Emotionen in der Mannschaft und bei den Fans weckt und 1860 in der nächsten Saison in die Erste Liga führt.

Können Sie das unterschreiben, Herr Poschner?

Wird Poschner die Mammutaufgabe 1860 bewältigen? Diskutieren Sie mit!