VON OLIVER GRISS

Natürlich sollte es im Zusammenspiel zwischen Verein und Sponsor auch eine gewisse Dankbarkeit geben - und Hacker-Pschorr stand den Löwen tatsächlich immer zur Seite, wenn es eng wurde: Nach dem Tod von Firmen-Inhaber Stefan Schörghuber 2008 strich Witwe Alexandra den Löwen beispielsweise einen Kredit in Höhe von einer Million Euro - nicht alltäglich in der heutigen Gesellschaft.

Andererseits hat Hacker-Pschorr beim TSV 1860 auch für wenig Geld sehr viel Leistung bekommen (von rund 250.000 Euro ist pro Jahr die Rede) - Stadionsprecher Stefan Schneider setzte die Münchner Brauerei, wenn immer es nötig war, gekonnt in Szene.  Jetzt überlegt Hacker auszusteigen - und möglicherweise hat die Pokerei auch zwischenmenschliche Gründe. Auf der Wiesn fühlte sich eine Hacker-Mitarbeiterin von einem 1860-Funktionär nicht genügend gewürdigt. Es soll um ein “Dankeschön” gegangen sein. Beim “Derblecken” auf dem Nockherberg war dann nur noch 1860-Geschäftsführer Markus Rejek  gesichtet worden - und kein Präsident Gerhard Mayrhofer…

Jetzt kann man natürlich sagen: Hacker-Pschorr gehört zu 1860 und 1860 zu Hacker-Pschorr - doch am Ende des Tages geht es auch um die Einnahmenseite. Und der finanziell angeschlagene Klub, der nachwievor zu den besten Münchner Marken gehört, ist nicht in der Situation, sich unter Wert zu verkaufen und immer nachzugeben.

Trotz aller Unzulänglichkeiten sollten sich 1860 und Hacker besinnen und an einen Tisch setzen, um zu einem gemeinsamen Schulterschluss zu gelangen: Was bringt’s Hacker, wenn der Löwe in der Welt-Bierstadt München am Ende mit Krombacher oder Warsteiner wirbt?

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