VON OLIVER GRISS

Auch wenn Präsident Gerhard Mayrhofer derzeit mit seiner Familie in Dänemark urlaubt, wird die 51-jährige Löwen-Hoffnung registriert haben, dass der Pokal-Hit gegen Borussia Dortmund weit mehr Emotionen bei den Fans auslöst als zunächst erwartet. Wenige Stunden, nachdem die Pokal-Tickets in den freien Verkauf gegangen sind, stoppte der Verein aufgrund des Kartenbooms den Vorverkauf. Eine kleine Sensation. Die Allianz Arena ist am 24. September, wenn es zum Duell zwischen 1860 und dem Champions League-Finalisten kommt, mehr oder weniger ausverkauft. 71.137 Fußball-Fans wollen die Löwen in Fröttmaning sehen. Rekord!

Ein Gefühl, das an der Grünwalder Straße stolz, aber auch nachdenklich machen sollte, weil es eines beweist: Der Verein hat trotz seiner zehnjährigen Zweitliga-Tristesse weiter ungeheueres, ja unglaubliches Potential.  Doch wer weckt endlich diesen schlafenden Riesen? Schmidt? Hinterberger? Schäfer? Oder macht sich Mayrhofer unsterblich, indem er als Ober-Löwe die richtigen Schritte für eine positive Löwen-Zukunft einleitet? Vize-Präsident Peter Helfer hat mit seinen Dortmund-Freikarten für Kult-Trainer Werner Lorant  gezeigt, dass die Tradition dem Verein wieder wichtig ist. Ein erster wichtiger Schritt.

Der blaue Pokal-Hype zeigt Mayrhofer aber auch, dass der TSV 1860 kurzfristig eigentlich gar kein neues Stadion bräuchte, sondern nur eines: Den sofortigen Bundesliga-Aufstieg und damit künftig namhafte Gegner wie Dortmund, Bayern, Nürnberg, Schalke oder Gladbach bei 1860-Heimspielen. Die Vereinskassen würden klingeln. Wetten, dass dann die Diskussionen um die hohen Mietkosten in Fröttmaning (derzeit rund 4, 2 Millionen Euro) sehr schnell Geschichte wären und dann die eigene Heimat automatisch käme?

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