VON OLIVER GRISS

Dass viele inzwischen die Begeisterung am TSV 1860 verloren haben, zeigt die eher maue Beteiligung an der ersten Mitgliederversammlung seit 30 Jahren: Nur 923 von fast 20.000 Mitgliedern hatten den Weg nach München-Freimann gefunden -  eine erschreckende Quote, wenn man bedenkt, dass die Zukunft von Münchens großer Liebe weiter gefährdet ist. Doch vielleicht haben diejenigen, die daheim geblieben sind, es inzwischen bereut, dass sie am Tag des “Neuanfangs” nicht ins Zenith gekommen sind. Mit Gerhard Mayrhofer wurde mit überwältigender Mehrheit der 34. Präsident der Vereinsgeschichte gewählt, der vor allem eines kann: Seine Zuhörer begeistern. Kein Präsident nach Karl-Heinz Wildmoser traf den Nerv der Blauen so exakt wie Mayrhofer: Aufstieg, neues Stadion, Versöhnung mit Investor Hasan Ismaik - und die Ankündigung, dass Profitum und Leistung bei ihm über allem stehen. Mayrhofer, der neue Löwen-Wecker!

Wenn Mayrhofer nur ansatzweise das hält, was er den Mitgliedern am 14. Juli versprochen hat, dann könnte sich der Marketing-Experte zu einer ganz heißen Nummer bei 1860 entwickeln. Schon heute will Mayrhofer seine Arbeit an der Grünwalder Straße aufnehmen - und die Fans werden ihm genau auf die Finger schauen, ob Mayrhofer seinen Worten tatsächlich Taten folgen lässt oder ob er nur der nächste Sprücheklopfer ist. Die Versöhnung mit Alphatier Ismaik ist für Mayrhofer gleich eine Herkulesaufgabe, die es geräuschlos zu meistern gilt.

Was halten Sie von diesem Kommentar? Diskutieren Sie mit!