VON PASCAL LAWITSCH

TZ:  Der Name Lothar Matthäus wird bei möglichen Tätigkeiten ja sehr oft genannt und auch diesmal steht der ehemalige Nationalspieler wieder in den Gerüchten. Zwar sei er als Sportchef bei den Löwen kein Thema, doch für den zum Saisonende frei werdenden Posten als Cheftrainer könnte er durchaus eine interessante Möglichkeit sein. In den vergangen Jahren äußerte sich Matthäus öfter zu Spekulationen , womit er sich des Öfteren einen Nachteil verschaffte. Diesmal weigere sich der 53-jährige aber, eine Auskunft zu geben: “Ich werde mich zu dem Thema, das von den Medien hochgespielt wird, nicht äußern! Ich möchte das nicht kommentieren.”

Ein weiterer Name der Gerüchteküche sei Andreas Gerber, welcher aktuell Sportchef beim FC Thun in der Schweiz ist. Doch er könne sich einen Wechsel durchaus vorstellen: “1860 ist ein interessanter Verein. Und warum nicht über die Grenzen hinaus schauen.“ Der 40-jährige könne seinen Vertrag bei seinem Verein selbst kündigen und würde dann für ein Engagement bei den Löwen zur Verfügung stehen. Der viermalige Schweizer Nationalspieler war in der Vergangenheit unter anderem auch als Co-Trainer bei Thun verantwortlich.

AZ: Der Hauptverantwortliche für die Kaderplanung für die kommende Saison ist dank der vakanten Position des Sportdirektors und dem bevorstehenden Trainerwechsel laut dem Blatt nun Carlos Leal, zumindest in beratender Funktion. Friedhelm Funkel hält große Stücke auf den Scout: “Carlos hat sehr gute Beziehungen, besitzt ein sehr gutes Netzwerk und bringt einen hohen Fußball-Sachverstand mit. Ich glaube er wird sehr eng mit dem neuen Sportdirektor zusammenarbeiten.” Dieser soll demnach auch verantwortlich für den Transfer von Andreas Ludwig in der Winterpause gewesen sein. Steinhöfer und Osako hingegen sollen von Funkel selbst in die Wege geleitet worden sein.

Am Sonntag empfängt die Mannschaft vor heimischer Kulisse den Karlsruher SC. Es wird das erste Spiel sein, nachdem Friedhelm Funkel und der Verein verkündet hatten, dass sie nach der Saison getrennte Wege gehen werden. Zusammen mit der Mannschaft habe der Noch-Coach aber noch Ziele, auch wenn der Aufstieg verfehlt wurde: “Es ist das Ziel von mir und der Mannschaft noch so weit wie möglich nach oben zu kommen.” Platz vier sei zwar nur noch schwer zu erreichen, aber durchaus nicht unmöglich. Auch seien seine letzten Spieler als Trainer des TSV 1860 keine Abschiedstournee und fühle sich nicht komisch an.

Bild: Nachdem in den letzten zehn Jahren in der zweithöchsten deutschen Spielklasse sechs Trainer am Aufstieg mit den Löwen versucht hatten und ihr Amt abgeben mussten, sei zumindest neu, dass ein Trainer freiwillig auf eine weitere Chance verzichte. Auch für Benny Lauth sei das ein neues Gefühl: „Das gab‘s auch noch nie, dass ein Trainer noch da ist, aber die Mannschaft weiß, dass er am Saisonende geht.“ Die Entscheidung lag allein bei Friedhelm Funkel selbst, den Vertrag nicht zu verlängern, sondern aufzuhören und auch Gründe dazu äußerte der 60-Jährige: „Es gibt verschiedene Dinge, die der Verein anders sieht als ich. Wir haben in diversen Gesprächen keinen gemeinsamen Nenner gefunden. Es gibt unterschiedliche Auffassungen, deshalb höre ich auf.“ Er wolle aber noch viele Siege einfahren und werde definitiv bis zum 24. Spieltag beim Verein bleiben. Auf die Zeit bei 1860 könne er dann mit gutem Gewissen zurückblicken: „Im Gegensatz zu Aachen war 1860 kein Fehler. Es hat Spaß gemacht, mit dieser Mannschaft zu arbeiten, es gibt keinen Blick zurück im Groll.“