VON JEGOR LOBANOW

pressing

AZ: Maximilian Wessing blickte nach vorne aufs Sonntagspiel gegen den FC Ingolstadt. In diesem Spiel wollen die Löwen ihre ersten Heimpunkte in diesem Jahr holen. Die ersten beiden Heimpartien haben die Sechzger verloren, ohne ein einziges Tor geschossen zu haben. „Dass wir zu Hause keinen attraktiven Fußball spielen, wissen wir ja alle”, sagte Stadionsprecher Stefan Schneider. „Gegen Bochum hatten wir einen rabenschwarzen Tag. Da hätten wir in Überzahl gewinnen müssen.“ Es wäre besser, wenn man jetzt auf kurze Zeit das Wort „Aufstieg“ vergessen würde, glaubt Schneider. „Jeder kann rechnen. Aber grade bei 1860 ist es kein Wunschkonzert”, so der 50-Jährige.

Merkur: Das Blatt schrieb über die Trainer der beiden Teams, die am Sonntag in der Allianz Arena auflaufen werden. „Der FCI ist für uns ein ernstzunehmender Konkurrent“, warnte Löwen-Trainer Alex Schmidt. Die letzten drei Aufeinandertreffen konnten die Münchner für sich entscheiden. „Die Spiele in der Vergangenheit waren sehr knapp“, mahnte Schmidt trotzdem. „Wir sind reif, für eine Überraschung in München zu sorgen“, betonte auch Gäste-Coach Thomas Oral. „Wir brauchen die Gier, das Spiel zu gewinnen und wollen den Derbycharakter reinbringen.“

tz: Die Sportredaktion erkundigte sich bei drei Ex-Löwen, was sie über einen eventuellen Löwen-Aufstieg denken. Für Olaf Bodden ist es kein Thema mehr. „Ich persönlich habe mittelfristig kein großes Vertrauen mehr“, sagte der Ex-Stürmer, „was hier heuer abläuft, ist typisch 1860. Immer, wenn wir eine Chance hatten, haben wir zu Hause verloren, und wenn man gedacht hatte, die Mannschaft ist jetzt abgeschrieben, gewinnt sie in Braunschweig. Wahrscheinlich ist es am Sonntag wieder so: 30 000 Zuschauer und eine Niederlage…“ Sein ehemaliger Mannschaftskollege Thomas Miller sieht die Situation ebenfalls skeptisch: „Ich traue denen nicht ganz über den Weg, für mich machen es Köln und Kaiserslautern untereinander aus. Die sind einfach besser.“ Meisterlöwe Fredi Heiß hat dagegen noch ein bisschen Optimismus. „Die Mannschaft muss das jetzt einfach erzwingen“, fordert er von der Schmidt-Elf, „und einfach vergessen, was bisher war. Wir sind nicht schwächer als die anderen, und für mich landet derjenige auf Platz drei, der den absoluten Willen hat und die meiste Begeisterung mitbringt.“ Besonders dem kanadischen Brecher Rob Friend traut Heiß vieles zu: „Seitdem der Rob Friend bei uns stürmt, habe ich ein viel besseres Gefühl als zuvor. So ein Mann, der kann noch richtig ausschlaggebend für uns sein.“