VON OLIVER GRISS

Der Trainer sagt nach dem 0:2 in Rostock: “Wir müssen wieder an unsere Stärken glauben” - bis auf Bierofka enttäuschen alle 

Ein goldener Herbst sollte es werden für den TSV 1860 - doch das Gegenteil ist der Fall: Die Löwen haben wieder ihren Blues. 0:2 am Freitagabend gegen Hansa Rostock verloren - und damit dem Aufsteiger von der Ostsee den ersten Saisonsieg verschafft. Bitterer kann’s für die Löwen nicht laufen. “Wir müssen wieder an unsere Stärken glauben”, sagte Trainer Reiner Maurer unmittelbar nach der Klatsche im Ostsee-Stadion. Doch wenn man genau hinschaut, wird’s nun schwer die Löwen-Profis wieder aufzurichten - und eine Frage muss auch erlaubt sein: Herr Maurer, warum sind ihre Löwen so schlecht? Die blaue Notenparade:
Gabor Kiraly (Note 5): Eigentlich hätte er von seinem tollen Länderspiel-Auftritt gegen Finnland (0:0) gestärkt sein sollen - doch für das 0:1 war auch der Ungar verantwortlich: Der 35-Jährige war bei Peitz’ Kopfballtor im Irrflug unterwegs.
Toni Rukavina (Note 5): Mei, wenn er zurück in die serbische Nationalelf will, dann sollte er anders auftreten. So aber wird das nix. Total enttäuschend!
Collin Benjamin (Note 5): Dirigieren allein hilft nicht, wenn man sich nicht auf körperlicher Augenhöhe begegnet. Schade drum: Als Typ ist der Ex-Hamburger nämlich ein Gewinn.
Christopher Schindler (Note 5): Fahrig und teilweise überfordert - so wird er sich der ehemalige U21-Nationalspieler schnell wieder auf der Bank finden.
Arne Feick (Note 5): Nicht 1860-tauglich: Bielefeld oder Aue ist halt nicht das selbe wie den Löwen auf der Brust zu tragen.
Djordje Rakic (Note 5): Das Experiment mit ihm im rechten Mittelfeld ist gescheitert: Seine Abwehr-Aufgaben erledigte der Serbe ebenfalls nicht zur Zufriedenheit von Trainer Maurer. Teilschuld bei beiden Gegentoren.
Daniel Bierofka (Note 4): Der Leit-Löwe stemmte sich massiv gegen die Rostock-Pleite und zeigte einmal mehr, dass er auch noch richtig gut kicken kann - schade, dass es nicht mehr Profis mit diesem Herz gibt.
Dominik Stahl (Note 5): Wie soll man ihn bewerten? Fleißig, klar - aber ab und an fehlt dann doch das technische Rüstzeug. Später verletzt raus - und das hat nicht gut ausgesehen. Angeblich ist’s nur eine schwere Knieprellung. Glück gehabt!
Daniel Halfar (Note 5): Das große Rätsel des TSV 1860: Kein Esprit, kein Mumm, keine Ideen - und kaum Ballkontakte. Nur einmal steckte er Lauth den Ball herrlich in die Gasse.
Kevin Volland (Note 5): Natürlich wars nicht sein Tag, doch sein Austausch hat - beim Stande von 0:1 - trotzdem keiner verstanden. Dabei wäre die Hoffenheimer Leihgabe (sechs Saisontreffer) immer für ein Tor gut…
Benny Lauth (Note 5): Hätte er früh getroffen - und die Chancen waren zweimal da - wäre der Freitag sicherlich löwen-freundlicher ausgegangen. Auch der Kapitän präsentiert sich in diesen Tagen unerklärlich schwach.
Manuel Schäffler, Sebastian Maier, Bobby Wood: Kamen alle zu spät für eine Bewertung.