VON MARK GEIGER UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Nach der 0:1-Heimpleite gegen Erzgebirge Aue droht dem TSV 1860 ein Déjà-vu. Beim Abstieg aus der 1. Bundesliga im Jahr 2004 lief es ähnlich für die Löwen: Die Leistungskurve zeigte nach unten, die Punkte blieben aus, aber niemand - nur die Anhängerschaft - hielt das Horrorszenario 2. Bundesliga für möglich. Statt dessen gab es immer wieder Beschönigungen, Durchalteparolen und Fehleinschätzungen der Situation und Qualität der Mannschaft. Wie es im Jahr 2015 für “Münchens große Liebe” enden wird - mit einem möglichen weiteren Abstieg in die dritte Liga oder dem Klassenerhalt - zeigt sich in naher Zukunft.

Bereits jetzt steht fest: Ein Blick auf die Notentabelle genügt, um zu wissen, warum elf Jahre danach viele den Vergleich mit der Saison 2004 heranziehen. Nur fünf Löwenspieler befinden sich mit ihrem Gesamtschnitt derzeit über 3,50, also auf einer Note drei oder besser. Sieben Spieltage vor Saisonende! Diese sind, allen voran als bester Löwen-Profi, Stefan Ortega (3,16) - Winter-Neuzugang Jannik Bandowski (3,27) - Moritz Volz (3,29) - Vitus Eicher (3,37) - und knapp Torjäger Rubin Okotie (3,47). Der Rest des Kaders befindet sich zum Teil weit weg von dieser Marke und fällt vereinzelt sogar unter die 4,00-Grenze.

Übrigens: Ein sechster Spieler der sich in den exklusiven Kreis der erstgenannten einreihen dürfte, wäre Gabor Kiraly. Der im Sommer unwürdig verabschiedete Kult-Ungar und ehemalige Publikumsliebling beendete sein Engagement bei den Löwen mit (3,46) - nach seiner letzten Partie am 2. Spieltag lag er damit auf Platz zwei, hinter Rubin Okotie mit 3,17.