VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nach vorne gut gespielt, hinten gepatzt - das ist das Fazit beim TSV 1860 nach dem 2:5-Pokal-Aus gegen Freiburg. Die blaue Notenparade in der Übersicht:

Stefan Ortega (Note 4): Beim 1:1-Ausgleichstreffer geht eine Teilschuld auf ihn (freilich war der Freistoß vorher auch sehr gut getreten) - der Ex-Bielefelder muss sich wieder steigern, um die Form nach seinem 1860-Debüt wieder aufblitzen zu lassen.

Martin Angha (Note 4): Einer positiver Typ, der mit seinen 20 Jahren aber noch zulegen muss: In der Defensive stand der Ex-Nürnberger stabiler als zuletzt - sein Offensivspiel ist ausbaufähig, vor allem die Flanken müssen viel präziser kommen.

Kai Bülow (Note 5): Lange Zeit souverän - doch am Ende wurde dem TSV 1860 dann doch fünf Gegentreffer eingeschenkt. Für einen Abwehrchef eine ungenügende Quote.

Christopher Schindler (Note 5): Erst versteckte er sich zu sehr hinter Bülow - dann patzte er auch noch mit: Stellungsfehler beim 1:2 und 1:3. Eine Leistung, aus die der Löwen-Kapitän unbedingt seine Lehren ziehen muss.

Sebastian Hertner (Note 6): Im Sommer noch aussortiert - nun von von Ahlen wieder gebraucht: Dass dies nicht unbedingt zur Sicherheit beiträgt, ist verständlich. Unterm Strich bleibt vor allem in Hälfte zwei eine indiskutable Leistung mit zwei Böcken vor dem 1:2 und 1:3.

Julian Weigl (Note 4): Der U20-Nationalspieler ist zweifelsohne ein Talent, aber diese Qualitäten muss man aber auch zeigen, erst recht, wenn’s im Mittelfeld brennt. Ein Leichtsinnsfehler hätte fast zu einem weiteren Gegentreffer geführt.

Ilie Sanchez (Note 4): Sein Wille ist unübersehbar, sein fußballerisches Talent ebenfalls  - doch ist’s die Härte, die ihm für den großen Coup fehlt?

Daniel Adlung (Note 3): Die blaue Kampfsau. Nicht fehlerlos, aber immer bemüht, alles zu geben. Da verzeiht man ihm auch den ein oder anderen Aussetzer. Bereitete nicht nur beide Löwen-Treffer vor, sondern traf auch selbst die Latte. Ein wichtiger Spieler für 1860.

Daylon Claasen (Note 5): Verursachte durch sein schwaches Zweikampfverhalten den Freistoß vor dem 1:1 - und auch ansonsten nicht auf der Höhe. Unser Rat: Als Muntermacher ab der 60. Minute eine Waffe, nicht aber geeignet fürs Stammpersonal.

Rubin Okotie (Note 4): Sein Treffer zum 2:3 war wertlos - sollte wieder stärker von seinen Mannschaftskameraden eingebunden werden, sonst könnte der Österreicher bald die Lust verlieren.

Valdet Rama (Note 2): Eine Leistung zum Zungeschnalzen - teilweise brachte der Albaner Erstliga-Niveau auf den Rasen. Wunderschön sein 1:0 - bitte mehr davon!

Marius Wolf (Note 3): Bei Ricardo Moniz noch ein “fauler Drecksack” - bei Markus von Ahlen rotzfrech. Einer, wenn er behutsam aufgebaut werden kann, bald mehr Einsatzzeiten zugesprochen werden sollten.

Marin Tomasov: Kam zu spät für eine Bewertung.

Markus von Ahlen (Note 5): Hat noch nicht die Mannschaft gefunden, die auch Siege bringt. Das 2:5 gegen Freiburg war die vierte Pleite am Stück, die er sich zum Teil auch selbst zuzuschreiben hatte. Einerseits hielt von Ahlen zu lange an den indisponierten Hertner fast (obwohl der junge Wittek besser ist), zum anderen schöpfte er auch sein Auswechselkontingent nicht vollkommen aus und schwächte sich damit selbst. Der 1860-Trainer braucht in den nächsten Wochen Erfolge, um ruhiger arbeiten zu können.

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