VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die Löwen verlieren unverdient mit 0:1 in St. Pauli: Yannick Stark überzeugt als neuer Mittelfeldchef

Für Alexander Schmidt wird das eine gaaaaaanz lange Nacht: Der 44-Jährige wird die 0:1-Auftaktpleite in St. Pauli versuchen, aufzuarbeiten - und schnell feststellen: Seine Mannschaft war zwar keinen Deut schlechter als die Hausherren, einzig der Ball wollte nicht ins Eckige. So wie sooft in der vorangegangenen Saison, als der TSV 1860 in 34 Spielen nur 39 Treffer erzielte. Die blaue Notenparade:

Gabor Kiraly (Note 5): Eigentlich ist der 37-Jährige so sicher wie die Nürnberger Lebensversicherung - doch beim einzigen gefährlichen Schuss aufs Löwen-Tor, abgefeuert von Thy, schaute der ungarische Rekord-Torwart sehr alt aus. Ihn wird dieses Mißgeschick, das den 0:1-Endstand bedeutete, am meisten ärgern.
Moritz Volz (Note 4): Verlor den entscheidenden Zweikampf vor dem 0:1. Macht insgesamt einen stabileren Eindruck als noch in der Vorsaison, vor allem wirkt er viel austrainierter.
Gui Vallori (Note 3): Ließ bei seinem Zweitliga-Debüt als Kapitän nichts anbrennen - das spricht für ihn. Auffällig: Versucht’s immer wieder mit weiten Bällen in die Spitze, diese Brechstange-Methode sollte ihm der Trainer allerdings untersagen.
Kai Bülow (Note 3): Passabel: Trat nicht groß in Erscheinung, wenn es aber was zu tun gab, dann war der Ex-Rostocker auf zack.
Christopher Schindler (Note 3): Leidenschaftlich, willig und kompromisslos. Hatte die größte Löwen-Chance des Spiels (45.), doch Rzatkowski klärte für seinen bereits geschlagenen Torwart auf der Linie. Machte mit diesem Auftritt deutlich, dass er um seinen Platz im Team kämpfen will.
Moritz Stoppelkamp (Note 3): War meist gut zugedeckt von der Pauli-Defensive: Als 1860 in der zweiten Hälfte den Ton angab, hatte Stoppel seine beste Phase.
Dominik Stahl (Note 4):  Fleißiger Zerstörer - aber mehr leider auch nicht.
Yannick Stark (Note 3): Hellwach und sehr aggressiv - ein Mann, der andere mitreißen kann. Zeigte 90 Minuten lang, warum er beim FSV Frankfurt zu den Besten gehörte. So wird er zum neuen Mittelfeldchef der Blauen.
Daniel Adlung (Note 3):  Wie ein Bullterrier: Packt zu, wenn’s drauf ankommt. Manko: Offensiv konnte er kaum Akzente setzen, aber  der Mann hat Potential.
Stephan Hain (Note 4): Warum er in die Stammelf rutschte, war vielen nach dessen eher durchwachsenen Vorbereitung nicht klar. Konnte das Vertrauen von Trainer Schmidt nicht bestätigen.
Rob Friend (Note 4): Haute sich in jeden Zweikampf  - das war vorbildlich. Doch nur die Bälle zu verlängern und mit dem Körper die Gegner wegzublocken, ist zu wenig für die hohen Ansprüche des TSV 1860.
Benny Lauth, Bobby Wood, Marin Tomasov: Kamen alle zu spät für eine Bewertung.

Alexander Schmidt (Note 4): Hat hoch gepokert - und viel verloren. Dass der Trainer mit Benny Lauth den besten Löwen-Torjäger zum Joker degradiert hat, erschwert seine Arbeit. Wer Lauth kennt, weiß: Mit Druck funktioniert er überhaupt nicht.

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