VON FLORIAN GRESS

Maurer macht seiner Mannschaft nach dem 1:1 gegen Braunschweig Komplimente: Aber was war in der ersten Halbzeit los? Löwen rutschen auf Platz acht ab

Mit der Tabelle ist Reiner Maurer nicht zufrieden, wohl aber mit dem Auftreten seiner Mannschaft nach dem 1:1 gegen Spitzenreiter Eintracht Braunschweig: "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit gefangen. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, sie hat das 1:1 erzwungen." Nach zwei Siegen und vier Unentschieden steht der TSV 1860 mit zehn Punkten auf Platz acht. "Auch wenn die Tabelle nicht so freundlich aussieht", meinte Maurer, "sind wir gut in die Saison gestartet." Die blaue Notenparade in der Übersicht:

Gabor Kiraly (Note 2): Der Ungar war beim 0:1-Führungstreffer durch Kumbelas Kopfball chancenlos. Als Braunschweig auf das 0:2 drängte, verhinderte er mehrmals einen höheren Rückstand. Der 36-Jährige ist einfach ein Teufelskerl im Löwen-Kasten.

Grzgorz Wojtkowiak (Note 4): Defensiv mit einer soliden Vorstellung, dennoch konnte der Pole kaum Offensivakzente setzen. Auch seine einst so gefürchteten Einwürfe strahlen keine Gefahr mehr aus.

Guillermo Vallori (Note 4): Konnte gemeinsam mit Nebenmann Aygün die eigene Defensive bei Standards nicht stabilisieren. Auch am Boden war der Spanier das eine oder andere Mal nur zweiter Sieger.

Necat Aygün (Note 3): Auslöser des unnötigen Freistosses, der zum 0:1 für Braunschweig führte. Der Abwehr-Boss machte später seinen Fehler wieder wett, als er per Abstauber das wichtige 1:1 erzielte. 

Moritz Volz (Note 4): Der Ex-Paulianer verpasste es mehrfach in der Offensive, Vordermann Halfar zu überlaufen und somit noch mehr Druck auf die Abwehrreihen der Niedersachsen auszuüben. Auch defensiv wackelte der Linksverteidiger gelegentlich.

Dominik Stahl (Note 4): Der Abräumer vor der Abwehr vor allem in der ersten Halbzeit mit etlichen Abspiel- und Stockfehlern. Steigerte sich dann aber im Laufe des Spiels und gewann zunehmend immer mehr Zweikämpfe.

Kai Bülow (Note 4): Mit ungewohnt hoher Fehlpassquote. Daher gelang es ihm nicht in seiner gewohnten Art das Spiel von hinten heraus zu eröffnen. 

Marin Tomasov (Note 5): Erwischte einen rabenschwarzen Tag mit einer hohen Anzahl an technischen Fehlern. Die logische Konsequenz: Der Kroate blieb zur Halbzeit in der Kabine! Bezeichnend: Seine gefährlichste Aktion, ein Aluminiumtreffer, war die Folge einer verunglückten Flanke.

Daniel Bierofka (Note 5): Spielte von Beginn an als hängende Spitze, verstolperte jedoch extrem viele Bälle und brachte mit Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung die Löwenabwehr nicht selten in die Bredouille.

Daniel Halfar (Note 3): Nach schwachem Start, drehte der Linksaußen immer mehr auf. Den 1:1-Ausgleich bereitete er mit seiner selbstherausgeholten Ecke vor. In der Nachspielzeit hatte er dann sogar den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte jedoch an Davari.

Benjamin Lauth (Note 4): Trat in der ersten Hälfte kaum in Erscheinung, doch als im er im zweiten Spielabschnitt mit Bällen gefüttert wurde, strahlte er auch Torgefahr aus. Daher kam in der 80. Minute seine Auswechlsung - nicht nur für ihn - mehr als überraschend …

Moritz Stoppelkamp (Note 2): Zeigt Krallen! Wurde zur Halbzeit für Tomasov eingewechselt und war dann hauptverantwortlich für den Leistungsanstieg der kompletten Löwen-Offensive im zweiten Durchgang. Er zog die Bälle immer wieder an sich. Nach dem starken Auftritt, dürfte der Ex-Hannoveraner in Ingolstadt (Mittwoch) wieder in der Startelf stehen. Bravo, Stoppel!

Maximilian Nicu (Note 4): Der Rumäne kam 15 Minuten vor Schluss für Bierofka, konnte dem Spieler aber nicht mehr seinen Stempel aufdrücken.

Ismael Blanco: Kam zu spät für eine Bewertung

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