VON ROMAN WÖLL

Als Löwen-Fan macht man ja seit Jahrzehnten viel mit - aber das, was in Dresden abgelaufen ist, war eine Hinrichtung in Vollendung. Man glaubt immer, es geht nicht schlechter: Aber bei 1860 ist sogar das möglich - das war schlimmer als daheim gegen Karlsruhe. Der Verein braucht im Sommer jetzt den großen Schnitt, und zwar ohne Rücksicht auf Verluste und jegliche Sentimentalitäten. Mit diesem Kader können die Löwen nicht mehr weitermachen, du musst im Sommer mindestens 12 Spieler wegschicken, um Platz zu schaffen für einen Neuanfang mit Zielrichtung Aufstieg. Das habe ich Gerhard Poschner auch so gesagt. Das wird eine Riesenaufgabe für ihn.

Jetzt sieht man ganz deutlich, welche Versäumnisse in den letzten Jahren bei 1860 gemacht wurden: Beim Blick auf die Rückrundentabelle wird mir schlecht: Wir sind Siebzehnter, Siebzehnter - das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Aber wen wundert´s eigentlich: Kontinuierlich wurden in den letzten Jahren immer die besten Spieler weggeschickt: Aigner, Volland, Rakic, Halfar oder auch Rukavina.  Geblieben sind uns leider die mittelmäßigen Spieler  - und die Verstärkungen war nicht so, wie diese nötig gewesen wären.

Ich stecke meine ganze Hoffnung nun in Gerhard Poschner: Er weiß, wie das Geschäft funktioniert. Er wird sich das nicht weiter gefallen lassen - da bin ich mir sicher.

Roman Wöll gehört zu den bekannten Allesfahrern des TSV 1860. Der 59-Jährige hat seit 1970 nur 20 Pflichtspiele verpasst.

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