VON OLIVER GRISS

Schreibt seit 22 Jahren ueber 1860: Oliver Griss. Schreibt seit 22 Jahren ueber 1860: Oliver Griss.

Es gibt ein altes Sprichwort von Götz von Berlichingen: "Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe." Doch Dankbarkeit an der Grünwalder Straße? Nein! Im Gegenteil: Der TSV 1860, der wieder eine Saison im Unterhaus leichtfertig weggeworfen hat, erwartet von seinem Retter Hasan Ismaik nun Respekt. Schon mal gehört? Respekt muss man sich erarbeiten, selbst wenn man von sich behaupten kann, für Münchens große Liebe zu arbeiten…

Und Respekt verdient in erster Linie Ismaik - selbst zwei Jahre nach der Retttung:  Schlappe 30 Millionen Euro hat dieser seit 2011 in den Pleite-Klub aus Giesing gepumpt, den Klub vor dem Sturz in die Amateurliga aufgefangen und zehntausende Fan-Herzen am Leben gehalten. Dass Ismaik noch etliche Arbeitsplätze (darunter auch den von Geschäftsführer Schäfer) gerettet hat? Vergessen. Mit "Geldspielautomat" Ismaik kann man’s ja machen - die bisherige Gegenleistung? Nullkommanull - und viel Mißtrauen. Damit Ismaik ein wenig mitmischen darf bei 1860, soll er nun weitere 13 Millionen Euro locker machen, am liebsten 20 Millionen. Dafür gibt’s vom Präsidenten Hep Monatzeder höchstselbst das Zahlungsziel. Dienstag, 9. April. So funktioniert Business beim Löwen  - aber ist das fair?

Die Bosse sollten sich dringend hinterfragen: Warum will Ismaik überhaupt Veränderungen bei 1860? Weil es so gut läuft? Mitnichten. Ismaik will den Löwen endlich aus seinem Tiefschlaf holen und damit den Wert seiner Anteile steigern. Mit neuen Köpfen. Aus seiner Sicht legitim. Zwei Jahre hat er den Kurs des Klubs mitgetragen - doch jetzt will er einen anderen (erfolgreicheren) Weg einschlagen. Wieso lässt 1860 Ismaik nicht richtig mitspielen?

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