AUS BAD WÖRISHOFEN BERICHTET OLIVER GRISS

“Ich habe noch nie gegen den Abstieg gespielt.” Hat Trainer Vitor Pereira vor ein paar Wochen gesagt, als er glaubte, dass ihn dieses Schicksal auch beim TSV 1860 nicht treffen könnte. Nun ist es aber doch so gekommen: Die Löwen stehen vor dem Showdown in Heidenheim (Sonntag, 15.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) als Tabellen-16. schwer unter Druck, eine Niederlage könnte möglicherweise den direkten Abstieg in die Dritte Liga bedeuten.

DIE TICKER-NACHLESE AUS BAD WÖRISHOFEN:

12.06: Warum rettet sich 1860, fragt BR-Mann Christopher Nahr - die Antwort: “Hauptsächlich, weil wir an unsere Arbeit glauben und das mit unserem Kampf und unserer Leidenschaft hinbekommen.” Das war’s, die PK ist jetzt beendet.

12.01: Pereira über die mögliche Einblendung der Zwischenergebnisse der Konkurrenten: “In unserem Stadion kontrollieren wir das selber - auf Heidenheim haben wir keinen Einfluss. Wir konzentrieren uns auf unser Spiel. Wir dürfen uns nicht von anderen Ergebnissen ablenken lassen. Wenn ich mich auf andere Sachen achte, beeinflusst das meine Entscheidungen, das kann kontraproduktiv sein. Die Info wird auf der Bank aber schon irgendwie ankommen. Bis zur letzten Minute müssen die Entscheidungen von dem Geschehen auf dem Platz abhängen.“”

11.59: Pereira über die Trainingsarbeit in Bad Wörishofen außerhalb des Platzes: “Diese Entscheidung ins Trainingslager zu fahren war, dass den Spielern die Verantwortung bewusst wird. Wir wollen uns hier näher kommen. Wir haben nichts Verrücktes.” Eine Maßnahme: Die Spielerfrauen kommen heute ins Hotel.

11.56: AZ-Reporter Patrick Mayer fragt, ob Pereira der richtige Mann für 1860 sei - die Antwort des Portugiesen: “Als Fußballtrainer muss man mit Kritik rechnen und annehmen können. Manche Kritik macht einen besser. Manche Kritik kommt aus der Ignoranz. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt -aus vielen Entscheidungen. Ich akzeptiere Kritik. Ich muss sie aber nicht annehmen.”

11.51: Pereira über seinen persönlichen Lerneffekt in der Zweiten Liga: “Der Verein ist in einem Entwicklungsprozess, es ist ein schmerzhafter Weg. Wir sind erwachsener geworden. Da sehe ich keine Zweifel. Es ist normal, dass es Rückschläge gibt. Der Verein versucht alles, dass wir auf allen Ebenen besser werden. Ich bin überzeugt, wenn man mit Leidenschaft arbeitet, dass man die Ergebnisse sehen wird. Ich hoffe, dass ich diese Aufgabe meistern werde und im nächsten Jahr fortsetzen kann.”

11.47: Pereira über die Facebook-Aussagen von Ismaik, der eine Trotzreaktion von Mannschaft und Trainer fordert: “Wenn ihr mich fragt, bin ich der Verantwortliche für die Situation. Ich bin für alles verantwortlich, was hier passiert. Ich bin ein Leader, der die Entscheidungen trifft. Ich bin auch dafür verantwortlich, dass wir unser Leben für diesen Verein geben. Wir mitzieht, der ist willkommen in diesem Boot. Ob Präsident oder Investor - alle dürfen ihren Rat geben.”

11.43: Pereira über die schwere Aufgabe bei 1860: “Ich erinnere mich an eine Meisterschaft mit dem FC Porto, die wir in der 92. Minute gewonnen haben. Das war kein einfaches Jahr. Natürlich ist Abstiegskampf jetzt eine andere Sache. Es zwingt mich dazu, mich anzupassen. Es ist wichtig, dass wir Spannung spüren, aber alles im Griff haben.”

11.41: Pereira über eine mögliche Relegation gegen Regensburg oder Magdeburg: “Mein Fokus ist hauptsächlich auf Heidenheim. Mein Trainerteam bereitet aber auch andere Sachen vor. Das müssen wir auch machen. Wenn wir das nicht machen würden, wäre das verantwortungslos. Wir haben natürlich auch ein Auge auf diese Mannschaften.”

11.39: Pereira über die Anspannung in seiner Mannschaft: “Die Anspannung ist immer da - vor allem in so einer entscheidenden Phase. Das ist wichtig. Das ist eine gute Sache. Wer keine Spannung lebt, heißt auch, dass er keine Verantwortung spürt.”

11.37: Pereira über mögliche Gespräche mit den Trainer-Kollegen: “In so einer Phase sind taktische Aspekte wichtig. Wir müssen den Gegner analysieren, aber auch unsere eigene Mannschaft. Wir müssen Gespräche mit Spielern führen. Das ist alles eine komplexe Sache.”

11.36: Wie ist die Personallage? Pereira: “Wir haben noch ein paar Tage bis zum Spiel. Bis jetzt haben wir ein, zwei Probleme. Mir ist wichtig, dass die anderen Spieler bereit sind für den Kampf. Wichtig ist, dass die, die zur Verfügung stehen, alles geben für 1860.” Pereira will sich nicht in die Karten schauen lassen…

11.32: Pereira über den Bochum-Tiefschlag: “Tatsächlich war es für mich auch eine Überraschung. Auch ich hatte mir mehr von der Mannschaft erwartet. Wir haben eine große Chance verpasst, um den Klassenerhalt zu schaffen. Gegen Bochum haben wir es nicht geschafft, unsere Leistung auf den Platz zu bekommen. Wir haben die Fehler korrigiert. Ich hoffe, dass wir in Heidenheim auf das selbe Niveau kommen, dass wir vor Bochum hatten. Heidenheim ist ein anderer Gegner als Dresden. Diese Mannschaft hat eine andere Charakteristik.”

11.31: Pereira bedankt sich vorab bei Meister-Löwe Peter Grosser für das Vertrauen: “Ich bedanke mich bei Peter Grosser, der wie ich an unsere Mannschaft glaubt. Ich habe auch das Gefühl, dass wir es schaffen. Ich habe Vertrauen in meine Mannschaft. Heidenheim ist ein guter Gegner, nichtsdestotrotz wissen wir, wie der Gegner spielt. Ich denke, wir werden einen guten Charakter zeigen.”

11.30: Los geht’s: Vitor Pereira ist da.

11.26: Schiedsrichter der Partie ist der Polizeibeamte Guido Winkmann aus Kerken. In dieser Saison leitete er einmal ein Löwen-Spiel, das 0:0 in Karlsruhe.

11.21: Die Löwen könnten längst durch sein, hätten sie ihre durchaus dominierenden Spiele (Lautern, Braunschweig oder Sandhausen) auch in Siege verwandelt. So muss die Pereira-Elf bis zum letzten Spieltag zittern.

11.16: Stand jetzt ist nicht davon auszugehen, dass Vitor Pereira große Änderungen im Vergleich zum 1:2 gegen Bochum vornehmen wird. Fraglich ist, ob Felix Uduokhai einsetzbar ist. Fast sicher: Marnon Busch kehrt in die Startelf zurück.

11.05: Wie bereits gestern von dieblaue24 berichtet, ist der Brasilianer Amilton (wahrscheinlich Faserriss in der Wade) heute zur MRT-Untersuchung nach München gefahren. Ebenfalls abgereist ist Sebastian Boenisch.

10.59: Die Mannschaft trainiert heute um 15.30 Uhr - und das ist kein Zufall, schließlich findet das Finale in Heidenheim zur selben Zeit statt.

10.51: Heute werden die Spielerfrauen im 1860-Hotel Steigenberger erwartet - um den Spielern in diesen wichtigen Tagen ein familiäres Gefühl zu vermitteln?

10.41: Das erste Mal war ich mit 1860 im Jahr 2000 im Trainingslager in Bad Wörishofen - unvergessen zum einen aus sportlicher Sicht (die Löwen bereiteten sich auf die Champions League-Quali gegen Leeds vor) und zum anderen aus zwischenmenschlicher Sicht: Obwohl seinerzeit Stars wie Thomas Häßler, Holger Greilich oder Martin Max für 1860 spielten, war der Umgang der Löwen mit den Reportern ein anderer als heute. In Erinnerung blieb mir auch, dass die Spieler mir damals mehrere Blumenkästen in mein Cabrio “verpflanzten”. Federführend war bei solchen Aktionen immer Holger Greilich, der mit einem Seil auch mal das Klapprad von BILD-Kollege Thomas Nuggis auf einem zehn Meter hohen Zaun festband.

10.39: Was machen die Spieler gerade? Aigner & Co. haben die Stunden bis zum Mittagessen zur freien Verfügung. Vor ein paar Minuten haben wir Kai Bülow, den Retter von 2015, im angrenzenden Park spazierengehen gesehen. Volle Konzentration auf Heidenheim.

10.38: Servus aus dem noblen Steigenberger-Hotel: Im Raum “Hufeland” werden die letzten Vorkehrungen getroffen, damit die Pressekonferenz mit Trainer Pereira wie geplant um 11.30 Uhr steigen kann.