VON OLIVER GRISS

Axel Dubelowski (Löwenbomber) spricht über die Aufbruchstimmung im 1860-Lager. Gespannt ist der Fanbeauftragte auch, wie die Cosa Nostra nach der geheimen Runde mit Präsident Schneider reagiert

Eigentlich wird er überall nur “Löwenbomber” genannt - doch im wirklichen Leben heißt der Fanbeauftragte des TSV 1860: Axel Dubelowski (41). Kaum einer befasst sich mehr mit dem Verein als Dubelowski. Deswegen hat ihn der Zweitliga-Klub auch als Fanversteher eingesetzt.  Dubelowski hat unter loewenbomber.de sogar einen eigenen Internet-Auftritt. Das Interview mit dem 1860-Fanbeauftragten in dieblaue24.de:

dieblaue24.de: Der TSV 1860 organisiert einen Fan-Bus zu einem Freundschaftsspiel - den Härtetest heute gegen den österreichischen Rekordmeister Rapid Wien (Anpfiff 19 Uhr). Das gab es in den letzten zehn Jahren so gut wie nie. Herr Dubelowski, sind die Löwen-Fans wieder aufgewacht?

AXEL DUBELOWSKI (41): Die Löwenfans schlafen nicht. Sie sind vielleicht nur, sagen wir: müde. Viele, die ich kenne, beschäftigen sich fast 24 Stunden am Tag mit dem Geschehen bei 1860, auch jetzt noch, da einigen die Entwicklung mit dem Investor nicht so gut gefällt. Und einen Bus veranstalte ich deshalb, weil man mit dem Zug nicht mehr am selben Tag zurückkommen würde von Bad Wimsbach. Ursprünglich war der Anpfiff des Rapid-Spiels auf 18 Uhr terminiert. Ich hatte mich auch darum bemüht, dass eine halbe Stunde früher angepfiffen wird, dann hätten wir Fans eine organisierte Zugfahrt mit Regionaltickets der deutschen und österreichischen Bahn gemacht, aber nach meinen Informationen wollte Reiner Maurer wegen der sommerlichen Temperaturen, dass das Spiel sogar noch später angepfiffen wird.

dieblaue24.de: Schon im 1860-Trainingslager in Maria Taferl waren zeitweise bis zu 70 Löwen-Anhänger im Ort. Eine erstaunliche Zahl für einen Verein, der seit Jahren nur noch Mittelmaß in der Zweiten Liga ist…

Na ja, 70 Löwenfans sind fast ein bisserl wenig für normale Verhältnisse des TSV 1860. Man darf aber nicht vergessen, dass Niederösterreich schon ein bisserl weiter weg ist als das Zillertal, wo zum Beispiel das Testspiel gegen Leverkusen am 7. Juli stattfindet. Dort werden sicher mehr als 70 Löwenfans vor Ort sein. Präsident Dieter Schneider hat ja in Maria Taferl gesagt, dass er sich dafür einsetzen möchte, dass in Zukunft die 1860-Trainingslager wieder in Gegenden stattfinden, in denen von Haus aus mehr Löwenfans wohnen.

dieblaue24.de: Die Fan-Szene wirkt aber nachwievor gespalten: Die einen freuen sich über den Einstieg von Hasan Ismaik, die anderen wären lieber insolvent gegangen und hätten in der Bayernliga einen Neuanfang gehabt…

Ja, es gibt sehr unterschiedliche Ansichten über die aktuellen Entwicklungen. Aber unterschiedliche Ansichten über die vereinspolitische Ausrichtung gab es vor fünf, zehn und 15 Jahren auch schon, das wird sich bei 1860 nie ändern.

dieblaue24.de: Die Cosa Nostra hatte einen geheimen runden Tisch mit Präsident Schneider: Kommt diese Gruppe wieder ins Stadion?

Da weiß ich auch nicht mehr als jeder andere Löwenfan. Die CN-Leute haben es nicht so gerne, wenn man in der Öffentlichkeit über ihre Planungen spricht, daher sind nur wenige eingeweiht. Ich warte es geduldig ab, ob sie bei den ersten Spielen da sein werden.

dieblaue24.de: Mit wievielen Dauerkarten rechnen Sie für die Allianz Arena?

1860 wird auch in der kommenden Saison wieder zu den drei, vier Clubs mit dem besten Zuschauerschnitt der 2. Liga gehören. Wie viele Jahreskarten dann genau verkauft wurden, will ich nicht prognostizieren, weil ich kein Hellseher bin.