VON OLIVER GRISS

Für den Trip nach Maria Taferl brauchte der 79-jährige 1860-Fan zweieinhalb Tage und 210 Kilometer - mit 80 soll Schluss sein

Wenn Hermann “Charly” Heck (79) von den Löwen-Profis im Trainingslager in Maria Taferl liebevoll “Opa” gerufen wird, dann freut er sich: “Das zeigt mir”, so der rüstige 1860-Fan, “dass ich bei denen ankomme. Das sind doch alles super Jungs.” Als Heck das sagt, funkeln seine Auge. Er freut sich wie ein kleiner Junge, der gerade sein Steckerleis bekommen hat.

Und Heck gehört zu den bekanntesten Fans in der 1860-Familie, schließlich radelt er den Löwen in jedes Sommer-Trainingslager hinterher: Egal ob Bad Wörishofen, Oberstaufen, Bad Gögging oder Sterzing - Heck tritt in die Pedale, den Löwen zu liebe. Für den Trip von seinem Wohnort München ins niederösterreichische Maria Taferl brauchte der Rentner zweieinhalb Tage. Heck zu dieblaue24.de: “Ich bin mit dem Zug bis Passau und von da aus mit meinem Rennrad nach Maria Taferl. Das waren zwei Übernachtungen und 210 Kilometer. Solche Touren machen mir unheimlich viel Spass.”

Sein 12 Jahre altes Fahrrad (damals 3400 Mark teuer) ist mittlerweile in die Jahre gekommen - ein neues will sich der Löwen-Charly aber nicht mehr zulegen. “Nächstes Jahr werde ich 80”, sagt Heck, “dann ist Schluss. Langsam bekomme ich Probleme mit dem Gepäck auf dem Fahrrad.”

Mit den Löwen soll aber längst noch nicht Schluss sein: “Ich nimm’ die Löwen mit ins Grab”, sagt er. “Seit ich vor 57 Jahren nach München kam, bin ich Löwen-Fan.”

Dass der TSV 1860 sich vom jordanischen Investor Hasan Ismaik retten hat lassen, findet Heck übrigens richtig: “Das war die beste Lösung. Sonst würde der Verein jetzt unter der Erde liegen.”